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sie gehört dem König Droßelbart,
hättst du’n genommen, so wär sie dein! –
„ich arme Jungfer zart,
ach hätt’ ich doch genommen den König Droßelbart!“

Endlich kamen sie durch eine Stadt:

„wem gehört wohl die schöne große Stadt? –“
sie gehört dem König Droßelbart,
hättst du’n genommen, so wär sie dein. –
„ich arme Jungfer zart,
ach hätt’ ich doch genommen den König Droßelbart!“

der Spielmann wurde ganz mürrisch, daß sie sich immer einen andern Mann wünschte und sich gar nichts aus ihm machte; endlich so kamen sie an ein kleines Häuschen:

„ach Gott, was für ein Häuselein,
wem mag das elende, winzige Häuschen seyn?“

der Bettelmann sagte: „das Haus ist unser Haus, wo wir wohnen, mach nur gleich Feuer an und stell Wasser auf, daß du mir mein Essen kochst, ich bin ganz müd.“ Die Königstochter aber verstand nichts vom Kochen, und der Mann mußte ihr nur mit helfen, so ging es noch so leidlich, und wie sie gegessen hatten, legten sie sich ins Bett schlafen. Des Morgens aber mußte sie ganz früh aufstehen, und arbeiten, und so wars ein paar Tage schlecht genug, bis der Mann endlich sagte: „Frau, so

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 235. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_235.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)