Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 I 232.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


gesehen, als nur ein Rosenstöckchen, mit einem Röschen oben drauf. Da schalt die alte Köchin: „ihr Einfaltspinsel, ihr hättet das Rosenstöckchen sollen entzwei schneiden, und das Röschen abbrechen und mit nach Haus bringen, geschwind und thuts!“ Sie mußten also zum zweitenmal hinaus und suchen. Die Kinder sahen sie aber von weiten kommen, da sprach Lehnchen: „Fundevogel, verläßt du mich nicht, verlaß ich dich auch nicht!“ Fundevogel sagte: „nun und nimmermehr.“ – „So werde du eine Kirche, und ich die Krone darin!“ Wie nun die drei Knechte dahin kamen, war nichts da, als eine Kirche und eine Krone darin. Sie sprachen also zu einander: was sollen wir hier machen, laßt uns nach Hause gehen! Wie sie nach Haus kamen, fragte die Köchin, ob sie nichts gefunden, so sagten sie nein, sie hätten nichts gefunden, wie eine Kirche, da wäre eine Krone darin gewesen. „Ihr Narren, schalt die Köchin, warum habt ihr nicht die Kirche zerbrochen und die Krone mit heim gebracht?“ Nun machte sich die alte Köchin selbst auf die Beine, und ging mit den drei Knechten den Kindern nach. Die Kinder sahen aber die drei Knechte von weitem kommen und die Köchin wackelte hinten nach. Da sprach Lehnchen: „Fundevogel, verläßt du mich nicht, so verlaß ich dich auch nicht.“ Da sprach der

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 232. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_232.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)