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un weeren alldree so recht vergnögt un gingen in dat Huus by Disch un eeten.


48.


Der alte Sultan.


Ein Bauer hatte einen getreuen Hund, der war alt, und konnte nichts mehr fest packen. Da sagte der Bauer zu seiner Frau: „ich will den alten Sultan todtschießen, er ist uns doch zu nichts mehr Nutz,“ die Frau aber antwortete: „thu das nicht und laß das treue Thier das Gnadenbrod essen, es hat uns so lange Jahre gedient.“ Der Mann sagte: „du bist nicht recht gescheidt, was fangen wir mit ihm an, er hat keinen Zahn mehr im Maul, und es fürchtet sich kein Dieb mehr vor ihm; hat er uns gedient, so hat ers des Hungers wegen gethan, und[1] weil er hier gutes Fressen kriegte; morgen ist sein letzter Tag, dabei bleibts.“ Der Hund hatte alles, was Mann und Frau zusammen gesprochen, mit angehört, nun hatte er einen guten Freund, das war der Wolf, zu dem ging er Abends hinaus und klagte ihm sein Leiden und daß sein Herr ihn Morgen todtschießen wolle. „Mach dir keine Sorgen, sagte der Wolf, ich will dir einen guten Anschlag geben: Morgen früh geht dein Herr mit seiner Frau hinaus ins Heu, da nehmen


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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 217. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_217.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)