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sagte ja, aber er müßte erst einen Korb voll Gold ihren Eltern auf dem Rücken hintragen, dieweil wollte sie die Hochzeit bestellen. Darnach sagte sie zu ihren Schwestern, sie sollten ihr nur Hülfe von daheim kommen lassen, setzte sie in einen Korb und deckte ihn ganz mit Gold zu: „den trag nun fort, aber untersteh dich nicht unterwegs zu ruhen, denn ich sehs hier durch mein Bretchen, wenn dus thust.“ Er nahm den Korb auf den Rücken und ging fort, der ward ihm aber so schwer, daß er ihn fast todt drückte, da wollte er ein wenig ruhen, aber gleich rief eine im Korb: „ich seh durch mein Bretchen, daß du ruhst, willst du gleich weiter!“ Da meinte er seine Braut rief, machte sich wieder auf, und so oft er ruhen wollte, rief es wieder, und da mußte er weiter. Die Braut aber daheim nahm einen Todtenkopf, thät ihm einen Schmuck auf, und setzte ihn oben vors Bodenloch; dann lud sie die Freunde des Hexenmeisters zu der Hochzeit ein, und wie das geschehen war, steckte sie sich in ein Faß mit Honig, schnitt das Bett auf und wälzte sich in den Federn, daß sie niemand erkennen konnte, so wunderlich sah sie aus und damit ging sie hinaus auf den Weg. Bald begegnete ihr ein Theil der Gäste, die fragten sie:

„Du Fitchers Vogel! wo kommst du her!“ –
„Ich komm von Fitze Fitchers Hause her.“

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 202. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_202.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)