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sie auf den Händen empor, wie ein anderer Loffelbitz heim. Die Mutter war gar übel zufrieden, sprach, er sollt sie an ein Pferd gebunden haben und heim geschleift. Letztlich sahe die Jungfrau, daß Chrisam und Tauf an ihm verloren war, denn es war weder Vernunft noch Weisheit in ihm, wußt nit, wie sie des Narren ledig werden sollt, gab ihm daher ein groß Stück Specks, und stieß es ihm in den Busen: er wars wohl zufrieden. Er wollt heim und fürcht, er würds im Busen verlieren, und bands einem Roß an den Schwanz, saß drauf und ritt heim, da liefen die Hunde hinten nach und rissen den Speck dem Pferd vom Schwanz und fraßen ihn. Er kommt heim, der Speck war auch hinweg. Hintennach sahe die Mutter ihres Sohns Weisheit, fürcht, die Heirath würd’ nit vor sich gehen, fuhr zu der Jungfrau Eltern, begehrt den Tag der Beredung zu wissen mit ihrem Sohn, und wie sie hinweg will, befiehlt sie ihm ernstlich, daß er wohl Haushalt und kein groß Wesen mach, denn sie hab eine Gans über Eiern sitzen. Als nun die Mutter aus dem Haus war, so zeucht der Sohn fein in den Keller, sauft sich voller Weins und verliert den Zapfen zum Faß, wie er den sucht, so lauft der Wein alle in den Keller. Der gut Vetter nimmt einen Sack mit Mehl, und schütt’ es in den Wein, daß es die

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_145.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)