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so kommt ein großer Regen, er behielt die Handschuhe an: galt gleich, ob sie naß wurden oder nit. Wie er aber einen Steg will gan, so glitscht er aus und fällt ins Wasser und Moor, er kommt heim, war wohl besudelt, die Handschuhe waren eitel Fleisch; klagts der Mutter, die gut alt Mutter schalt ihn und sagte, er sollts ins Fazziletlin (Schnupftuch) gewickelt und in Busen gestoßen haben. Bald darnach zeucht der gut Löffel wieder zu der Jungfrauen; sie fragt nach den Handschuhen, er sagt ihr, wie es ihm mit gegangen wäre. Sie lacht und merkt das erst Stück seiner Weisheit und schenkt ihm ein Habicht. Er nahm ihn, ging heim und gedacht an der Mutter Rede, würgt den Habicht, wickelt ihn in sein Brusttuch und stieß ihn in den Busen. Kam heim, wollt den hübschen Vogel der Mutter zeigen, zog ihn aus dem Busen. Die Mutter fährt ihm wieder über den Kamm, sagt, er sollte ihn fein auf der Hand getragen haben. Zum drittenmal kommt Jockel wieder zu der Jungfrauen, sie fragt, wie es um den Habicht stände, er sagt ihr, wie es ihm mit gegangen; was sie gedacht: er ist ein lebendiger Narr; sah wohl, daß ihm nichts säuberlichs noch herrlichs gebührte, und schenkt ihm ein Egge, die er brauchen sollt, wenn er gesät hätte. Er nahm der Mutter Wort zu Herzen, und trug

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 144. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_144.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)