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der sprach: was quälst du dich so sehr, ich will dich reich machen, verschreib mir dafür, was hinter deiner Mühle steht, in drei Jahren will ichs abholen. Der Müller denkt: das ist mein Apfelbaum, sagte ja, und verschriebs dem Manne. Wie er nach Haus kommt, sagt seine Frau zu ihm: „Müller, woher kommt der große Reichthum, der auf einmal Kisten und Kasten in unserm Haus angefüllt hat?“ – das kommt von einem alten Mann aus dem Wald, ich hab ihm dafür verschrieben, was hinter der Mühle steht. – „Ach Mann, sprach die Frau erschrocken, das wird schlimm werden, der alte Mann war der Teufel und er hat unsere Tochter damit gemeint, die hat gerad hinter der Mühle gestanden und den Hof gekehrt.“

Die Müllerstochter war aber gar schön und fromm, und nach drei Jahren kam der Teufel ganz früh und wollte sie holen, aber sie hatte mit Kreide einen Kranz um sich gemacht und sich rein gewaschen. Da konnte der Teufel nicht zu ihr kommen, zornig sprach er zu dem Müller: „thu ihr alles Waschwasser weg, daß sie sich nicht mehr waschen kann, und ich Gewalt über sie habe.“ Der Müller fürchtete sich und that es. Am andern Tag kam der Teufel wieder, aber sie hatte auf ihre Hände geweint und sich mit ihren Thränen gewaschen, und war ganz rein; da konnte ihr der Teufel abermals

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 133. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_133.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)