Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 I 128.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


haben. „Fahr mich nur erst hinüber.“ Drüben aber sagte er zu ihm: „der erste, der wieder kommt und will übergefahren seyn, den halt an, daß er so lange das Amt übernimmt, bis ihn wieder einer ablöst.“ Darauf kam er zu dem Mann mit dem unfruchtbaren Feigenbaum und sagte ihm: „tödte nur die weiße Maus, die an den Wurzeln nagt, so wird dein Baum wieder Früchte tragen wie vorher.“ – „Was verlangst du zur Belohnung,“ fragte der Mann. „Ein Regiment Infanterie“ und kaum hatte er das gesagt, so marschirte ein Regiment hinter ihm her. Der Holzhacker gedacht, das geht gut, und kam in die Stadt, wo der Marktbrunnen vertrocknet war: „holt den weißen Stein heraus, der auf dem Grund liegt.“ Da stieg einer hinab und holte den Stein, und kaum war er oben, so füllte sich der Brunnen wieder mit dem klarsten Wasser. „Womit sollen wir dich belohnen,“ fragte der Bürgemeister. – „Gebt mir ein Regiment Cavallerie.“ Und als der Holzhacker zum Thor hinausging, ritt auch ein Regiment Cavallerie hintendrein. So kam er in die andere Stadt, wo die Prinzessin krank lag, die kein Arzt curiren konnte. „Macht nur die weiße Unke todt, die unter dem Bett versteckt ist,“ und wie das geschehen war, so fing die Prinzessin an sich zu erholen, frisch und roth zu werden.

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 128. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_128.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)