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Wasser herauslief: „so stark bist du doch nicht.“ – „Wenns weiter nichts ist, sagte das Schneiderlein, das kann ich auch.“ Darauf griff es in die Tasche, holte den faulen Käs und drückte ihn, daß der Saft heraus lief: „gelt! das war noch besser.“ Der Riese verwunderte sich, nahm einen Stein und warf ihn so hoch, daß man ihn kaum mehr sehen konnte: „das mach mir nach.“ – „Der Wurf war gut, sagte das Schneiderlein, doch hat dein Stein wieder zur Erde fallen müssen, ich aber will dir einen werfen, der soll gar nicht wiederkommen.“ Da nahm es den Vogel aus der Tasche und warf ihn in die Luft und der Vogel flog ganz fort: „wie gefällt dir das!“ der Riese erstaunte, schlug sich zu ihm und sie gingen zusammen weiter. Da kamen sie an einen Kirschbaum, der Riese nahm die Krone und bog sie herunter und gab sie dem Schneiderlein, daß es auch davon essen könnte. Das Schneiderlein aber war zu schwach und konnte der Stärke des Baums nicht widerstehen und ward mit in die Höhe geschnellt. „Was ist das, sagte der Riese, hast du die schwache Gerte nicht halten können!“ – „Das ist ja nichts, antwortete das Schneiderlein dazu, für einen der 29 auf einen Streich getroffen hat: weißt du, warum ich es gethan habe? da unten da schießen die Jäger in das Gebüsch, da bin ich flugs über den Baum hinüber gesprungen,

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 87. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_087.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)