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kaufen, die Heller behalten und in die Dielenritzen versteckt, und da hatte es ihm Grabe keine Ruh und mußte alle Mittage kommen und die Heller suchen. Sie gaben darauf das Geld einem Armen, und nachher ist das Kindlein nicht wieder gesehen worden.


8.


Die Hand mit dem Messer.


Es war ein kleines Mädchen, das hatte drei Brüder, die galten bei der Mutter alles, und es wurde überall zurückgesetzt, hart angefahren und mußte tagtäglich Morgens früh ausgehen, Torf zu graben auf dürrem Heidegrund, den sie zum Kochen und Brennen brauchten. Noch dazu bekam es ein altes und stumpfes Geräth, womit es die sauere Arbeit verrichten sollte.

Aber das kleine Mädchen hatte einen Liebhaber, der war ein Elfe und wohnte nahe an ihrer Mutter Haus in einem Hügel, und so oft es nun an dem Hügel vorbei kam, so streckte er seine Hand aus dem Fels, und hielt darin ein sehr scharfes Messer, das von sonderlicher Kraft war und alles durchschnitt. Mit diesem Messer schnitt sie den Torf bald heraus, ging vergnügt mit der nöthigen Ladung heim, und wenn sie am Felsen vorbei kam,

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_023.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)