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Sie hieß sie gleich hingehen und große, und schwere Wackersteine herbeitragen, damit füllten, sie dem Wolf den Leib, nähten ihn wieder zu, liefen fort, und versteckten sich hinter eine Hecke.

Als der Wolf ausgeschlafen hatte, so fühlt’ er es so schwer im Leib und sprach: „es rumpelt und pumpelt mir im Leib herum! es rumpelt und pumpelt mir im Leib herum! was ist das? ich hab’ nur sechs Geiserchen gegessen.“ Er dacht, er wollt einen frischen Trunk thun, das mögt’ ihm helfen und suchte einen Brunnen, aber wie er sich darüber bückte, konnte er vor der Schwere der Steine sich nicht mehr halten, und stürzte ins Wasser. Wie das die sieben Geiserchen sahen, kamen sie herzu gelaufen, und tanzten vor Freude um den Brunnen.


6.


Von der Nachtigall und der Blindschleiche.


Es waren einmal eine Nachtigall und eine Blindschleiche, die hatten jede nur ein Aug’ und lebten zusammen in einem Haus lange Zeit in Frieden und Einigkeit. Eines Tags aber wurde die Nachtigall auf eine Hochzeit gebeten, da sprach sie zur Blindschleiche: „ich bin da auf eine Hochzeit gebeten und mögte nicht gern so mit einem Aug’ hingehen, sey doch so gut und

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_020.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)