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immer mehr und mehr, daß er sich nicht mehr bergen konnte, die schrien, traten ihm auf sein Feuer, zerrten es auseinander und machten es ganz aus. Da faßte er sein Schnitzmesser: „fort ihr Gesindel!“ und hieb ein. Ein großer Theil lief weg, die andern schmiß er todt und trug sie auch hinaus in den Teich. Dann blies er sich das Feuer wieder an aus einem Funken und wärmte sich.

Als er sich gewärmt hatte, ward er müd’ und legte sich in ein großes Bett, das in der Ecke stand. Und als er eben einschlafen wollte, fing das Bett an zu fahren und fuhr im ganzen Schloß herum. „Das geht gut so, nur besser zu!“ sagte er. Da fuhr das Bett, als zögens sechs Pferde, über Schwellen und Treppen: hopp! hopp! warf es um, das unterst zu oberst und er drunter. Da schleudert’ er Decken und Kissen in die Höh’ und stieg heraus: „mag fahren, wer Lust hat!“ legte sich zum Feuer und schlief bis es Tag war.

Am Morgen kam der König, und als er den jungen Burschen da liegen und schlafen sah, meint’ er, der wäre auch todt, und sagte, es sey schade um ihn. Da erwachte der Bursch von den Worten, und wie er den König sah, stand er auf, der fragte ihn, wie es gegangen wäre in der Nacht? „Recht gut, eine wär’ herum, die zwei werden auch noch herum gehn.“

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_016.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)