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damit schüttelte sie den Kopf und legte sich schlafen.

Zum viertenmal wollte niemand die Katze zu Gevatter bitten; der Winter aber kam bald herbei. Wie nun draußen nichts mehr zu finden war, sagte die Maus zur Katze: „komm wir wollen zum Vorrath gehen, den wir in der Kirche unter dem Altar versteckt haben.“ Wie sie aber hinkamen, war alles leer – „Ach! sagte die Maus, nun kommts an den Tag, du hast Alles gefressen, wie du zu Gevatter ausgegangen bist, erst Haut ab, dann Halb aus, dann“ – „Schweig still, sagte die Katze, oder ich freß dich, wenn du noch ein Wort sprichst“ – „Ganz aus“ hatte die arme Maus im Mund, und hatt’ es kaum gesprochen, so sprang die Katz’ auf sie zu und schluckte sie hinunter.


3.


Marienkind.


Vor einem großen Walde lebte ein Holzhacker mit seiner Frau und seinem einzigen Kind, das war ein Mädchen und drei Jahr alt. Sie waren aber so arm, daß sie nicht mehr das tägliche Brot hatten und nicht wußten, was sie ihm sollten zu essen geben. Da ging der Holzhacker voller Sorgen hinaus in den Wald an

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_008.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)