Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 II 212.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


meines Vaters Königreich verloren und kann nicht wieder nach Haus kommen.“ Da sprach’s aus dem Eisen-Ofen: „ich will dir wieder nach Haus verhelfen in einer kurzen Zeit, wann du dich willst unterschreiben, zu thun, was ich verlange. Ich bin ein größerer Königssohn, als du eine Königstochter und will dich heirathen.“ Da erschrak sie und dachte: „lieber Gott, was soll ich mit dem Eisen-Ofen anfangen!“ weil sie aber gern wieder zu ihrem Vater heim wollte, unterschrieb sie sich doch, zu thun, was er verlangte. Er sprach aber: „du sollst wiederkommen, ein Messer mitbringen und ein Loch in das Eisen schrappen;“ dann gab er ihr jemand zum Gefährten, der ging nebenher und sprach nicht, er brachte sie aber in zwei Stunden nach Haus. Nun war große Freude am Schloß, als die Prinzessin wieder kam und der alte König fiel ihr um den Hals und küßte sie. Sie war aber sehr betrübt und sprach: „lieber Vater, wie mir’s gegangen hat! ich wär’ nicht wieder nach Haus gekommen aus dem großen wilden Walde, wann ich nicht wär’ bei einem eisernen Ofen gekommen, dem habe ich mich müssen dafür unterschreiben, daß ich wollte wieder zu ihm zurückkehren, ihn erlösen und heirathen.“ Da erschrack der alte König so sehr, daß er beinahe in eine Ohnmacht gefallen wäre, denn er hatte nur die einige Tochter. Berathschlagten sich also, sie wollten die Müllerstochter, die schön wär’, an

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 212. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_212.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)