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sprach er, könnt ihr große Herren werden und in Wagen fahren; nach Verlauf der sieben Jahre aber seyd ihr mein eigen“ und hielt ihnen ein Buch vor, in das mußten sie alle drei unterschreiben. „Doch will ich euch,“ sagte er, dann erst noch ein Räthsel geben, könnt ihr das rathen, sollt ihr frei und aus meiner Gewalt seyn. Da ging der Drache von ihnen ab und sie reisten fort mit ihren Peitschgen, hatten Geld die Fülle, ließen sich Herrenkleider machen und zogen in der Welt herum. Wo sie waren, lebten sie in Freuden und Herrlichkeit, fuhren mit Pferden und Wagen, aßen und tranken und die sieben Jahre strichen in kurzer Zeit um. Als es nun bald an’s Ende kam, wurde ihnen angst und bang, zwei waren ganz betrübt, der dritte aber nahm’s leichter und sprach: „Brüder fürchtet nichts, vielleicht können wir das Räthsel rathen.“ Wie sie so zusammensaßen, kam eine alte Frau daher, die fragte, warum sie so traurig wären? „Ach, was liegt euch daran, ihr könnt uns doch nicht helfen.“ „Wer weiß das, erzählt mir’s nur.“ Da erzählten sie’s ihr, daß sie fast sieben Jahr dem Teufel gedient, der hätte ihnen Geld wie Heu geschafft, sie hätten sich ihm aber verschrieben und wären sein Eigenthum, wenn sie nach den sieben Jahren nicht ein Räthsel auflösen könnten. Die Alte sprach: „soll euch geholfen werden, so muß einer von euch zum Wald hinein gehen und da wird er

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 201. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_201.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)