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der nur eine einzige Prinzessin hatte und als sie ankamen, ließen sie sich melden und wurden gleich zur Tafel gebeten und sollten die Nacht da schlafen. Da ging’s nun lustig her und als sie gegessen und getrunken hatten, fingen sie an Karten zu spielen, was die Prinzessin so gerne that. Sie spielte mit dem, der den Beutel hatte, und so viel sie ihm abgewann, so sah sie doch, daß sein Beutel nicht leer ward und merkte, daß es ein Wünschding seyn müßte. Da sagte sie zu ihm, er sey so warm vom Spiel, er solle einmal trinken und schenkte ihm ein, aber sie that einen Schlaftrunk in den Wein. Und wie er den kaum getrunken hatte, so schlief er ein, da nahm sie seinen Beutel, ging in ihre Kammer und näht einen andern, der ebenso aussah, that auch ein wenig Geld hinein und legt ihn an die Stelle des alten. Am andern Morgen reisten die drei weiter, und als der eine das wenige Geld ausgegeben hatte, was noch im Beutel war und nun wieder hineingriff, war er leer und blieb leer. Da rief er aus: „mein Beutel ist mir von der falschen Prinzessin vertauscht worden, nun sind wir arme Leute!“ Der mit dem Mantel aber sprach: „laß dir keine graue Haare wachsen, ich will ihn bald wieder geschafft haben.“ Da hing er den Mantel um und wünschte sich in die Kammer der Prinzessin; gleich ist er da, und sie sitzt da und zählt an dem Geld, das sie in einem fort aus dem

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 188. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_188.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)