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erst bei Tag seinen Kammeraden sagen. Da gingen sie noch den dritten Tag durch den Wald und Nachts mußte der dritte Soldat Wache stehen. Das rothe Männchen kam auch zu dem und rief wer da? „Gutfreund!“ – „Was für Gutfreund?“ – „Drei alte abgedankte Soldaten.“ Da schenkte ihm das rothe Männchen ein Horn, wenn man darauf blies, kamen alle Völker zusammen. Am Morgen, wie nun jeder ein Geschenk hatte, that der erste den Mantel um und wünschte, daß sie aus dem Wald wären, da waren sie gleich draußen. Sie gingen in ein Wirthshaus und ließen sich da Essen und Trinken geben, das Beste, das der Wirth nur auftreiben konnte; als sie fertig waren, bezahlte der mit dem Beutelchen alles und zog dem Wirth auch keinen Heller ab.

Nun waren sie das Reisen müde, da sprach der mit dem Beutel zu dem mit dem Mantel: „ich wollte, daß du uns ein Schloß dahin wünschtest, Geld haben wir doch genug, wir könnten wie Fürsten leben.“ Da wünschte er ein Schloß und gleich stand es da und war alles Zugehör dabei. Als sie eine Zeitlang da gelebt hatten, wünschte er einen Wagen mit drei Schimmeln, sie wollten in ein ander Königreich fahren und sich für drei Königssöhne ausgeben. Da fuhren sie ab mit einer großen Begleitung von Lakaien, daß es recht fürstlich aussah. Sie fuhren zu einem König,

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 187. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_187.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)