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die Rechnung hin, der sprach: „wir alle drei;“ der zweite: „um’s Geld;“ der dritte: „und das war Recht.“ „Freilich ist’s Recht, sagte der Wirth, alle drei bezahlen und ohne Geld kann ich nichts geben;“ sie bezahlten aber noch mehr als er gefordert hatte. Die Gäste sahen das mit an und sprachen: „das müssen tolle Leute seyn,“ „ja das sind sie auch, sagte der Wirth, sie sind nicht recht klug.“ So blieben sie eine Zeitlang in dem Wirthshaus und sprachen kein ander Wort als: „wir alle drei, um’s Geld, und das war recht.“ Sie sahen aber und wußten alles, was darin vorging. Es trug sich aber zu, daß ein großer Kaufmann kam mit vielem Geld, der sprach: „Herr Wirth, heben sie mir mein Geld auf, da sind die drei närrischen Handwerkspursche, die möchten mir’s stehlen.“ Das that der Wirth; wie er den Mantelsack in seine Stube trug, fühlte er, daß er schwer von Gold war, darauf gab er den drei Handwerkern unten ein Lager, der Kaufmann aber kam oben hin in eine besondere Stube. Als Mitternacht war, und der Wirth dachte, sie schliefen alle, kam er mit seiner Frau und sie hatten eine Holzart und schlugen den reichen Kaufmann todt; nach vollbrachtem Mord legten sie sich wieder schlafen. Wie’s nun Tag war, gab’s großen Lärm, der Kaufmann lag todt im Bett und schwomm in seinem Blut; da liefen alle Gäste zusammen, der Wirth aber sprach: „das

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 181. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_181.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)