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was befiehlst du mir? ich muß dir in allem dienen.“ – „Hilf mir vor allen Dingen aus dem Brunnen.“ Da faßte ihn das schwarze Männchen bei der Hand und führte ihn herauf und das blaue Licht nahmen sie mit. Als sie oben waren, sagte der Soldat: „nun schlag mir die alte Hexe todt.“ Als das Männchen das gethan, offenbarte es ihm die Schätze und das Gold der Hexe, das lud der Soldat auf und nahm es mit sich. Dann sprach das Männchen: „wenn du mich brauchst, so zünde nur deine Pfeife an dem blauen Licht an.“ Darauf ging der Soldat in die Stadt und in den besten Gasthof, da ließ er sich schöne Kleider machen und ein Zimmer prächtig einrichten. Wie das fertig war, rief er sein Männchen und sprach: „der König hat mich fortgeschickt und mich hungern lassen, weil ich seine Dienste nicht mehr thun konnte, nun bring’ mir die Königstochter heut Abend hierher, die soll mir aufwarten und thun, was ich ihr heiße.“ Das Männchen sprach: „das ist ein gefährlich Ding.“ Doch ging es hin und holte die Königstochter schlafend aus ihrem Bett und brachte sie dem Soldaten, dem mußte sie nun gehorchen und thun, was er wollte; am Morgen vor Hahnenschrei trug sie das schwarze Männchen wieder zurück. Als sie aufgestanden war, erzählte sie ihrem Vater: „ich habe diese Nacht einen wunderlichen Traum gehabt, als wär’ ich weggeholt worden und die

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 169. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_169.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)