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Tochter wäre? „ja“ sagte sie. „Mit diesem Säbel, sprach er, hab’ ich drei Riesen den Kopf abgehauen“ und holte zum Zeichen ihre Zungen aus dem Ranzen, dann zeigte er ihr auch den Pantoffel, den Schlippen vom Halstuch und das Stück vom Hemd. Da war sie voller Freude und sagte, er wär’ derjenige, der sie erlöst hätte. Darauf gingen sie zusammen zum alten König, und die Prinzessin führte ihn in ihre Kammer und sagte ihm, der Jäger sey der rechte, der sie erlöst hätte von den Riesen. Und wie der alte König die Wahrzeichen alle sah, da konnt’ er nicht mehr zweifeln und sagte, das wär’ ihm lieb, und er sollte sie nun auch zur Gemahlin haben; darüber war die Prinzessin von Herzen froh. Darauf kleideten sie ihn, als wenn er ein fremder Herr wäre, und der König ließ ein Gastmahl anstellen. Als sie nun zu Tisch gingen, kam der Hauptmann auf die linke Seite der Prinzessin, der Jäger aber auf die rechte, und der Hauptmann meinte, das sey ein fremder Herr und wär’ zum Besuch gekommen. Wie sie gegessen und getrunken hatten, sprach der alte König zum Hauptmann, er wollt’ ihm etwas aufgeben, das sollt er errathen: wenn einer spräch, er hätte drei Riesen um’s Leben gebracht und er gefragt würde, wo die Zungen der Riesen wären, und er müßt’ zusehen, und wären keine in ihren Köpfen, wie das zuginge? Da sagte der Hauptmann:

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_145.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)