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wie ein Igel, halb wie ein Mensch, rittlings auf einem Hahn in einem hohen Baum gesessen und, schöne Musik gemacht, der hätte ihm fortgeholfen und den Weg gezeigt, dafür aber er ihm versprochen, was ihm am königlichen Hofe zuerst begegnete, und das wäre sie und das thäte ihm nun so leid. Da versprach sie ihm aber, sie wollte gern mit ihm gehen, wann er käme, ihrem alten Vater zu Liebe.

Hans mein Igel aber hütete seine Schweine und die Schweine bekamen wieder Schweine und diese wieder und wurden ihrer so viel, daß der ganze Wald voll war. Da ließ Hans mein Igel seinem Vater sagen, sie sollten alle Ställe im Dorf ledig machen und räumen, er käme mit einer so großen Heerde Schweine, daß jeder schlachten sollte, der nur schlachten könnte. Da war sein Vater betrübt, als er das hörte, denn er dachte, Hans mein Igel wäre schon lang’ gestorben. Hans mein Igel aber setzte sich auf seinen Göckelhahn, trieb die Schweine vor sich her in’s Dorf und ließ schlachten: hu! da war ein Gemetzel und ein Hacken, daß man’s zwei Stunden weit hören konnte. Darnach sagte Hans mein Igel: „Väterchen, laßt mir meinen Göckelhahn noch einmal vor der Schmiede beschlagen, dann reit’ ich fort und komm’ mein Lebtag nicht wieder.“ Da ließ der Vater den Göckelhahn beschlagen

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 129. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_129.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)