Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 II 117.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


Da nahm sie ihn mit in ihr verwünschtes Schlößchen, er mußt’ ihr dienen und alle Tage Holz klein machen, dazu kriegte er eine Axt von Silber und die Keile und Säge von Silber und der Schläger war von Kupfer. Nun da machte er’s klein, blieb bei ihm, hatte sein gutes Essen und Trinken, sah aber niemand als das bunte Kätzchen. Einmal sagte es zu ihm: „geh hin und mäh meine Wiese und mach das Gras trocken“ und gab ihm von Silber eine Sense und von Gold einen Wetzstein, hieß ihn aber auch alles wieder richtig abliefern. Da ging der Hans hin und that was es geheißen hatte und als er fertig war und die Sense, den Wetzstein und das Heu nach Haus brachte, fragte er, ob es ihm noch nicht seinen Lohn geben wollte. „Nein, sagte die Katze, du sollst mir erst noch einerlei thun, da ist Bauholz von Silber, Zimmeraxt, Winkeleisen und was nöthig ist, alles von Silber, daraus bau mir erst ein kleines Häuschen.“ Da baute der Hans das Häuschen fertig und sagte, er hätte nun alles gethan und noch kein Pferd; die sieben Jahre aber waren ihm herumgegangen, wie ein halbes. Da fragte die Katze: „ob er ihre Pferde sehen wollte?“ „Ja,“ sagte Hans. Da machte sie ihm das Häuschen auf und weil sie die Thüre so aufmacht, da stehen zwölf Pferde: ach! die waren gewesen ganz stolz! die hatten geblänkt und gespiegelt, daß sich sein Herz im Leib darüber

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_117.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)