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der alte Teufel wieder hinaus auf seine Wanderung und der Soldat trat seinen Dienst an, legte Feuer zu, kehrte und trug den Kehrdreck hinter die Thüre; wie der alte Teufel wieder kam, war er zufrieden und ging zum zweitenmal fort. Der Soldat schaute sich nun einmal recht um, da standen die Kessel rings herum in der Hölle und war ein gewaltiges Feuer darunter, und es kochte und brutzelte darin. Da hätt’ er für sein Leben gern hineingeschaut, es war ihm aber so streng verboten; endlich konnt’ er sich nicht mehr anhalten, ging herbei und hob’ vom ersten Kessel ein klein Bischen den Deckel auf und guckte hinein. Da sah er seinen ehemaligen Unteroffizier darin sitzen: „aha! Vogel, sprach er, treff’ ich dich hier! du hast mich gehabt, jetzt hab’ ich dich!“ ließ geschwind den Deckel fallen, schürte das Feuer und legte noch frisch zu. Darnach ging er zum zweiten Kessel, hob ihn auch ein wenig auf und guckte, da saß sein Fähndrich darin: „aha! Vogel, treff’ ich dich hier, du hast mich gehabt, jetzt hab’ ich dich,“ machte den Deckel wieder zu und trug noch einen Klotz herbei, der sollt’ ihm erst recht heiß machen. Nun wollt’ er auch sehen, wer im dritten Kessel säße, da war’s gar sein General: „aha! Vogel, treff’ ich dich hier! du hast mich gehabt, jetzt hab’ ich dich!“ holte den Blasbalg und ließ das Höllenfeuer recht unter ihm flackern. Also that er sieben Jahr seinen Dienst in der Hölle,

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_095.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)