Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 II 072.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


Hülfe nur in Schaden.“ Der Sohn sprach: „werdet nicht bös, Vater, ich will die Axt schon bezahlen.“ „Ja du Dummbart, wovon willst du sie denn bezahlen, du hast nichts, als was ich dir gebe, das sind Studentenkniffe, die stecken dir im Kopf; vom Holzhacken hast du keinen Verstand.“ Da wollte der Sohn den Vater bereden, Feierabend zu machen, der Vater sagte, er solle sich packen; der Student aber ließ ihm keine Ruhe und sagte, er könne nicht allein nach Haus gehen, bis der Vater mitging. Der Sohn nahm die Axt mit, der Vater aber war ein alter Mann und konnte nicht sehen, daß sie zu Silber geworden war. Wie sie nach Haus kamen, sagte der Vater: „nun bring’ die Axt hin und sieh, was sie dafür geben wollen.“ Der Student aber nahm die Axt, ging damit in die Stadt zum Goldschmidt und fragte, was er dafür geben wollte. Wie der Goldschmidt sie gesehen hatte, sagte er, er wär’ nicht so reich in seinem Vermögen, daß er sie bezahlen könnte. Da sprach der Student, er sollte ihm geben, was er hätte, er wollt ihm das andere borgen. Da gab ihm der Goldschmidt 300 Thaler und lieh noch 100 Thaler dazu. Damit ging der Student heim zu seinem Vater und sprach: „hier hab’ ich Geld, nun geht hin und fragt was der Mann haben will für die Axt.“ „Das weiß ich schon, sagte der Vater 1 Thlr. 6 Gr.“ – „So gebt im 2 Thlr. 12 Gr. das ist das

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_072.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)