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den Pfropfen wieder ab und der Geist stieg heraus. „Nun will ich dich belohnen, sprach er, da hast du ein Pflaster, wenn du mit dem einen Ende eine Wunde damit bestreichst, so wird sie heilen, und wenn du Stahl oder Eisen mit dem andern Ende bestreichst, soll es all in Silber verwandelt seyn.“ Da wollte der Student das Pflaster probiren und machte an einem Baum einen kleinen Ritz und hielt dann das Pflaster daran, da war er alsbald geheilt. Da dankte der Student dem Geiste und der Geist dankte ihm auch für seine Erlösung und sie nahmen Abschied von einander. Der Student ging zurück zu seinem Vater, der wieder an der Arbeit war und ihn schalt, daß er so lange ausgeblieben wäre: „ich hab’s ja gesagt, daß du nichts thun würdest.“ „Ich will’s schon nachholen,“ sprach der Student. „Ja, sagte der Vater zornig, nachholen hat keine Art.“ – „Vater, was soll ich zuerst thun?“ – „Hau den Baum da um.“ Da that der Student sein Pflaster heraus und strich seine Axt damit, wie er nun ein paar Hiebe gethan hatte, war sie ganz schief und hatte sich die Schärfe umgelegt, denn sie war von Silber geworden. „Nun seht ihr, Vater, sprach der Sohn, was habt ihr mir für eine Axt gegeben, die ist ja ganz schief geworden?“ – „Ach! was hast du gemacht, sagte der Vater und war noch böser, nun muß ich die Axt bezahlen, so bringst du mich mit deiner

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 71. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_071.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)