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Da hörte er einmal wie drei Riesen sich schlugen, und rief ihnen zu: „Gott sey mit euch!“ Sie hielten bei dem Ruf inne, als sie aber niemand sahen, fingen sie wieder an sich zu schlagen und das zwar ganz gefährlich. Da sprach er wieder: „Gott sey mit euch!“ sie hörten wieder auf, guckten sich um, weil sie aber niemand sahen, fuhren sie auch wieder fort, sich zu schlagen. Da sprach er zum drittenmal: „Gott sey mit euch!“ und dacht’, du mußt doch sehen, was die drei vorhaben, ging hin und fragte sie, warum sie so auf einander losschlügen. Da sagte der eine, er hätt’ einen Stock gefunden, wenn er damit wider eine Thür schlüge, so spränge sie auf; der andere sagte, er hätte einen Mantel gefunden, wenn er den umhinge, so wär’ er unsichtbar; der dritte aber sprach, er hätte ein Pferd gefangen, mit dem könnte man den gläsernen Berg hinaufreiten. Da sprach der Mann: „für die drei Sachen will ich euch etwas geben, Geld habe ich zwar nicht, aber andere Dinge, die noch mehr werth sind; doch muß ich sie vorher probiren, damit ich sehe, ob ihr auch die Wahrheit gesagt habt.“ Da ließen sie ihn auf’s Pferd sitzen, hingen ihm den Mantel um und gaben ihm den Stock in die Hand, und wie er das alles hatte, konnten sie ihn nicht mehr sehen und er prügelte sie durch und durch, rief: „nun, seyd ihr zufrieden?“ und ritt den Berg hinauf. Oben aber vor dem Schloß, das

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 61. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_061.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)