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Armen aber lebten vergnügt, still und fromm bis an ihr seliges Ende.


2.
Das singende, springende Löweneckerchen.


Es war einmal ein Mann, der hatte eine große Reise vor und beim Abschied fragte er seine drei Töchter, was er ihnen mitbringen sollte. Da wollte die älteste Perlen, die zweite Diamanten, die dritte aber sprach: „lieber Vater, ich wünsche mir ein singendes, springendes Löweneckerchen (Lerche.)“ Der Vater sagte: „ja, wenn ich es kriegen kann, sollst du es haben“ küßte alle drei und zog fort. Als nun die Zeit kam, daß er wieder auf dem Heimweg war, hatte er Perlen und Diamanten für die zwei ältesten, aber das singende, springende Löweneckerchen für die jüngste hatte er umsonst aller Orten gesucht, und das that ihm leid, denn sie war sein liebstes Kind. Da führte ihn sein Weg durch einen Wald und mitten darin war ein prächtiges Schloß und nah’ am Schloß stand ein Baum, ganz oben auf der Spitze des Baums aber sah er ein Löweneckerchen singen und springen. „Ei! du kommst mir noch recht!“ sagte er und war froh und rief seinem Diener, er sollte hinaufsteigen und das Thierchen fangen. Wie der aber an den Baum

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1815). Berlin 1815, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_II_007.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)