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Handschuhe an und sagte ihrem Gemahl: „Reich mir deinen Arm, Buttlär, und wollen wir gehen, den Sonnenuntergang bewundern. Wo find die Kinder? Lolo, Nini, Wedig!“ Sie mußten alle kommen und die Familie zog paarweise zum Strande hinab. „Bravo, Bella!“ sagte die Generalin, „immer die Führung behalten.“ Wedig jedoch grollte. „Das soll ein Vergnügen sein. Nicht einmal der Gräfin werden wir begegnen, die geht um diese Zeit nicht spazieren.“

Am nächsten Morgen kam Hilmar erhitzt und mit sprühenden Augen zum Frühstück. Er war schon weit herum gewesen, hatte Bekanntschaft mit den Fischern gemacht. Famose Leute! Da war ein Andree Stibbe, ein blonder Riese mit ganz hellblauen Augen, so hell wie schlechte Milch. Wenn der einen anschaute, war es, als sähe einen ein sehr hochmütiger Dorsch an. Hilmar hatte mit ihm über ein Boot zum Segeln gesprochen, er wollte auch mit ihm auf den Fischfang hinausfahren. Übrigens hatte Stibbe für nächste Zeit einen Sturm versprochen. Auch den Maler hatte Hilmar gesehn, der schien ein braver Bursch zu sein. Seine schöne Frau ging gerade baden in einem sehr bemerkenswerten marineblauen Badekostüm. Endlich hatte er noch mit der

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Eduard von Keyserling: Wellen. S. Fischer, Berlin 1920, Seite 105. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Keyserling_Wellen.pdf/105&oldid=- (Version vom 1.8.2018)