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Beziehungen u.s.w. nach Kepler. Fig. 7.

Diese Schwankung oder Libration des Mondes ist eine zweifache: von Norden nach Süden und von Osten nach Westen. Die sogn. erste Libration oder die Libration in der Breite wird dadurch verursacht, dass der Aequator des Mondes mit der Ekliptik – wie in Fig. 7 schematisch dargestellt ist – einen Winkel von 11/2° bildet und seine Bahn unter 5° 8′ gegen die Erdbahn geneigt ist, weshalb seine Pole nicht immer an seinen Rändern liegen. Steht nun z. B. der Mond 5° nördlich, resp. südlich von der Ekliptik, so können wir über seinen Südpol, resp. Nordpol noch etwas hinaus blicken. Die zweite Libration oder die Libration in der Länge kommt daher, weil der Mond bei seinem Lauf um die Erde – seiner Revolution – keine ganz gleichmässige Geschwindigkeit hat wegen seiner verschiedenen Abstände von der Erde, während seine Drehung um sich selbst – seine Rotation – weil von der Anziehungskraft

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Johannes Kepler: Keplers Traum vom Mond. B. G. Teubner, Leipzig 1898, Seite 062. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Keplers_Traum_090.jpg&oldid=- (Version vom 9.9.2019)