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zweier entsprechender Kurvenpunkte der elektrischen Ablenkung entsprach.

Die[WS 1] Entwicklung der Platten (Schleussner’sche Momentplatten) erfolgte mit sehr verdünntem (1 : 50) Rodinalentwickler mit viel Bromkalium und dauerte etwa 1/2 Stunde. Die Anwendung stark verdünnten Entwicklers war nötig, weil die Bequerelstrahlen, namentlich die am schwächsten ablenkbaren nur wenig absorbirt werden und deshalb fast durch die ganze Schicht hindurch gleichmäßig wirken; der Entwickler muß also Zeit haben, bis in die tieferen Teile der Schicht hinein zu diffundiren, ohne die Oberfläche bereits zu verschleiern. Die erhaltenen Bilder waren zwar ziemlich schwach aber[WS 2] doch deutlich genug, um eine Ausmessung der Abstände auf etwa 1/200 cm genau zu gestatten (s. w. u.). Verstärkung mittels Sublimat und Ammoniak vermehrte zwar die Contraste, doch wurden die Einstellungen dadurch nicht genauer.

6) Messungen:

a) Dimensionen des Apparates: Für die nachherigen theoretischen Berechnungen war die Kenntniß folgender Größen notwendig: Die Strecke von der Strahlenquelle bis zum Diaphragma, vom Diaphragma zur Platte, die Höhe und der Abstand der Condensatorplatten; und wurden mittels Zirkel und Maßstab bestimmt. Zur Messung von wurde der Deckel B mit der daran befindlichen Platte P2 horizontal auf den Tisch eines Mikroskopes gelegt und eine planparallele Glasplatte auf die Elfenbeinspitzen der Schrauben F gelegt. Sodann wurde mittels Mikrometerbewegung das Mikroskop zuerst auf die Unterseite der Glasplatte, dann auf P2 eingestellt und durch Multiplikation der Schraubenumdrehungen mit der vorher bestimmten Ganghöhe der Schraube die Entfernung ermittelt.

b) Potentialmessung: Das Potential der Batterie wurde an einem von 0–3000 Volt zeigendem Braun’schen Elektrometer abgelesen, dessen Skala kurz vorher dadurch geaicht worden war, daß die einzelnen Gruppen der Hochspannungsbatterie mittels eines Siemens’schen Präcisionsvoltmeters gemessen und sodann in Hintereinanderschaltung zum Laden des Elektrometers benutzt wurden. Multiplikation der so bestimmten Batteriespannung mit 4 (da 4 Leydnerflaschen benutzt wurden) ergaben die von dem Multiplikator erzeugte Apparatspannung. Zur Kontrolle des Multiplikators wurde letztere auch noch an einem bis 10000 Volt zeigenden Braun’schen Elektrometer abgelesen, wobei sich Abweichungen von 50 bis 100 Volt gegenüber der berechneten

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Eie
  2. Vorlage: ober