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sich unter Erfüllung der vorgeschriebenen Bedingungen zwei junge Künstler durch Einreichung von anonymen Entwürfen beworben, welche dem als Aufgabe gestellten Programme gemäs, „ein in Dresden am östlichen Ende der innern Bürgerwiese zu erbauendes Concerthaus“ zum Gegenstande hatten. Mit Allerhöchster Genehmigung wurde nach dem Vorschlage des akademischen Raths das Reisestipendium auf 2 Jahre in der Höhe von 600 Thlr. jährlich[1] dem einen der Bewerber, vormaligem Schüler im Atelier des Herrn Prof. Nicolai,

Ernst Herrmann aus Dresden,

mit Rücksicht auf den von ihm unter dem Motto „Elbflorenz“ in 12 Blatt ausgestellten Entwurf, No. 883–894 des Katalogs, verliehen. Dem anderen Bewerber, ebenfalls vormaligem Schüler im Atelier des Herrn Prof. Nicolai, Oswald Haenel a. Dresden, wurde für seinen ebenfalls aus 12 Blatt bestehenden Entwurf (No. 895–906 des Katalogs) eine kleine goldene Medaille zuerkannt.

Die übrigen Ehrenbezeugungen waren:

4 kleine goldene Medaillen an: Robert Leinweber a. Böhmisch-Leipa (Atelier des Hrn. Prof. Galeriedir. Dr. Hübner), Aloys Düll a. Wien (At. des Hrn. Prof. Dr. Hähnel), Alexander Baumann a. Reval (At. des Hrn. Prof. Schilling) nebst einem Zeugnisse, dass die von ihm ausgestellte Gypsgruppe „Tankred tauft die sterbende Chlorinde“, der höchsten


  1. Mit ständischer Bewilligung ist inzwischen auf Antrag des akademischen Rathes, wie dankbarst anzuerkennen ist, die Höhe der akademischen Reisestipendien für die Folge von 600 Thlr. auf 800 Thlr. jährlich erhöht worden.