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langdauernde Krankheit sein Schaffen beeinträchtigte, in seiner Auffassungsweise die venezianische Schule zum Vorbilde nahm. Wie die Künstler einen hoch geachteten und werthen Genossen, einen Mann von seltener Charakterreinheit und Sittlichkeit, so betrauern seine Hinterlassenen in ihm einen vortrefflichen Gatten und Vater. Für Rechnung des Fonds für öffentliche Kunstzwecke wurden im Auftrage des Königl. Ministeriums des Innern von Herrn Wichmann zwei Altargemälde ausgeführt, nämlich im Jahre 1861 die Gestalt des auferstandenen Christus in der Kirche zu Schöneck im Voigtlande, im Jahre 1863 die Auferstehung für die Kirche zu Hochkirch, ersteres in Wasserglas auf Stein, letzteres in Oel.

Die durch Herrn Wichmanns Ableben erledigte Lehrerstelle in der unteren Classe ist mit Allerhöchster Genehmigung durch das Königl. Ministerium des Innern auf Vortrag des akademischen Raths vom 1. Juni 1866 an den hiesigen Geschichtsmaler Herrn Ludwig Kriebel übertragen worden.

In den Personalverhältnissen der Akademie zu Leipzig trat keine Veränderung ein.

Eine Ertheilung der Ehrenmitgliedschaft fand im letzten Jahre nicht statt. Dagegen schied durch den Tod aus der Zahl der Mitglieder der Akademie der hochgeachtete Landschaftsmaler und Hofmaler des Königs beider Sicilien, Herr Karl Götzloff, gest. den 18. Januar 1866 zu Neapel, unserer Akademie seit dem Jahre 1835 als wirkliches und correspondirendes Mitglied angehörig.