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Zweiter Abschnitt.




Die Miniaturen.

(Der Miniaturen-Schrank ist in dem Zimmer des Erdgeschosses hinter Raum 43 aufgestellt und bis auf Weiteres jeden Dienstag geöffnet.)




Die Miniaturensammlung der Königl. Gemäldegalerie ist aus vier zu verschiedenen Zeiten vermachten oder geschenkten Sammlungen und einigen wenigen einzeln erworbenen Bildchen zusammengesetzt. Die vier Hauptsammlungen, aus denen sie besteht, sind:

1. Die alte Kurfürstliche Sammlung. Allem Anschein nach war es der Kurfürst Christian (regierte nur vom 5. Oct. bis 17. Dec. 1763), welcher, wie der bei den Akten der Generaldirection befindlichen, unzweifelhaft bald nach 1763 aufgestellten „Consignatio“ zu entnehmen ist, seine Emaille-, Porcellain-, Mignatur und auf Mignatur-Art schwarz touchirten Bilder „zur Bilder-Gallerie gegeben“. Das Verzeichniss der „Consignatio“ umfasst 349 Nummern, von denen jedoch laut dem vom Inspector Gustav Otto Müller verfassten „Inventar der von der Königl. Gemälde-Galerie abgegebenen Miniaturen“ im Jahre 1872 der grössere Teil, weil er seinem sittlichen und künstlerischen Werte nach der Galerie nicht würdig zu sein schien, veräussert wurde. Gegenwärtig befinden sich noch 76 Nummern dieser Sammlung im Miniaturenschranke der Königl. Gemäldegalerie.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 787. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/819&oldid=- (Version vom 7.9.2023)