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B. Sienesen und andere Toscaner.

Unbestimmter Toscaner. XIII. Jahrhundert.

Thronende Madonna. 23. (5.) 32 d.

Ganze Gestalt von vorn auf Goldgrund. Das Christkind im gelben Röckchen auf dem Schoosse.

Ital. Pappelholz; h. 0,20½; br. 0,15. – 1860 aus Woodburne’s Nachlass in London. Damals und bei H. dem Giunta Pisano zugeschrieben. Doch zeigt das Bildchen nur im allgemeinen den toscanischen Uebergangsstil aus dem Byzantinismus in die Richtung des hohen Mittelalters. Vgl. auch Lerm. S. 244.

Sano di Pietro.

Geb. zu Siena 1406, gest. daselbst 1481. Schüler des Sassetta. Archaistische Richtung. Thätig zumeist in Siena.

Mehrteiliges Bruchstück eines Altars. 24. (8.) 32 d.

Goldgrund. In der Umrahmung die Halbfiguren von 12 Heiligen und (in der Giebelspitze) des Heilandes mit der Krone in den Händen. Im Giebelfelde die weissgekleidete Muttergottes zwischen langbekleideten musicirenden Engeln, dem unten in der Landschaft knieenden hl. Thomas ihren Gürtel hinablassend. Unten links die hl. Margaretha, rechts ein hl. Bischof.

Ital. Pappelholz; h. 0,45; br. 0,33½. – Zuerst im Katalog von 1843 wie die beiden folgenden als Sano di Pietro, und so noch bei H. 1856. Bei H. seit 1862 jedoch nur als „Schule von Siena“. Doch haben sowohl Cr. u. Cav. (IV, S. 88) als auch Lerm. (S. 244) diese Bilder dem Sano zurückgegeben; und ein erneutes Studium der Bilder dieses Meisters in der Akademie zu Siena hat auch uns überzeugt, dass sie von ihm herrühren.

Auf Goldgrund bemaltes Kreuz. 25. (9.) 32 d.

In der Mitte Christus am Kreuz; in den vier Ecken der Kreuzesarme, als Halbfiguren: oben der segnende Heiland, links Maria, rechts Johannes der Evangelist, unten Magdalena, den Kreuzesstamm umfassend.

Ital. Pappelholz; h. 0,53½; br. 0,43. – Die eine Hälfte des auseinandergesägten Kreuzes, dessen andere Seite die folgende Nummer ist. – Zuerst im Katalog von 1843. Vgl. die Bemerkungen zum vorigen Bilde.

Auf Goldgrund bemaltes Kreuz. 26. (10.) 32 d.

In der Mitte Christus am Kreuz. In den vier Ecken der Kreuzesarme die Halbfiguren der vier Kirchenväter.

Ital. Pappelholz; h. 0,54; br. 0,43. – Die eine Hälfte des auseinandergesägten Kreuzes, dessen andere Seite die vorige Nummer ist. – Zuerst im Katalog von 1843. Vgl. die Bemerkungen zu N. 24.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/67&oldid=- (Version vom 20.8.2021)