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Judith. 1939. (1958.) O 3.

Kniestück nach links auf schwarzem Grunde. Sie ist sehr reich gekleidet und trägt einen roten Federhut über goldenem Haarnetz. Vor ihr steht ein Tisch, auf dem sie mit der Linken das Haupt des Holofernes festhält, während sie das Schwert in der Rechten erhebt.

Lindenholz; h. 0,20; br. 0,16. – Nach 1741 aus der Kunstkammer. Das Bild zeigt nur einen gewissen Schulzusammenhang mit Kranach.

Ein Kaiser. 1940. (1959.) O 3.

Nach rechts gewandt. Gekrönt und in reichem Ornate, hält er in der Rechten das Scepter und legt die Linke an’s Dach der rechts neben ihm stehenden Kirche. Links Gebüsch unter blauem Himmel.

Lindenholz; h. 0,60; br. 0,32. – 1665 durch Moritz Hahnen, Amtshauptmann zu Petersberg bei Halle, an Johann Georg II.; damals als Kaiser „Henricus Sanctus“ bezeichnet; später in der Kunstkammer. – Das Bild gehört vielleicht der Frühzeit der Kranach’schen Werkstatt an.

Lukas Kranach der jüngere.

Geb. zu Wittenberg den 4. October 1515, gest. zu Weimar den 25. Januar 1586. Schüler seines Vaters, Lukas Kranach’s d. ä. und dessen Nachfolger in den städtischen Aemtern wie in der Malerwerkstatt.

Natürlich müssen zunächst die nach 1553, dem Todesjahre seines Vaters, datirten und bezeichneten Bilder, soweit sie nicht nur der Werkstatt angehören, dem jüngeren Kranach zugeschrieben werden; doch war dieser längst vor diesem Zeitpunkte in der Wittenberger Werkstatt thätig; und da sich seine weichere, flüssigere, in manchen Beziehungen auch flauere Vortragsweise sehr wohl von derjenigen seines Vaters und derjenigen anderer Mitschüler unterscheiden lässt, so ist es doch möglich, dem jüngeren Kranach eine Reihe von bezeichneten Gemälden zuzuschreiben, die eine frühere Jahreszahl als 1553 zeigen.

Elias und die Baalspriester. 1941. (1930.) O 3.

Der Prophet steht in der Mitte des Bildes nach links gewandt. Links der Altar dessen Rauch von heller Flamme in mächtigen Wolken gen Himmel zieht. Rechts der Altar, dessen Opfer nicht brennt, umtanzt von den Baalspriestern. Viel Volk im Mittelgrunde. Im Hintergrunde die von einem breiten Flusse durchzogene Landschaft. Bezeichnet rechts am Altar:

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Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 615. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/647&oldid=- (Version vom 6.9.2023)