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Bildniss eines schwarzhaarigen Mannes. 1864. (1281.) 49 b.

Halbfigur nach rechts auf braunem Grunde. Nur die rechte Hand ist sichtbar. Gelber Rock mit weissem Spitzenkragen und rot und weissen Aermeln. Kurzer schwarzer Schnurr- und Kinnbart.

Leinwand; h. 0,77; br. 0,63. – Wir konnten es mit Sicherheit nur bis zum Katalog von 1843 zurückverfolgen, in dem es der Art des van der Helst zugeschrieben wurde. Uns sieht es eher vlämisch, als holländisch, vielleicht sogar eher spanisch, als vlämisch aus.

Bildniss einer Dame im Schleier. 1865. (1191.) 50 a.

Kopf auf schwarzem Grunde nach links. Braunes Kleid; Schleier mit gelben Pünktchen; Granatenbroche und Perlenhalskette.

Leinwand; h. 0,36½; br. 0,32½. – 1857 aus Prof. Steinla’s Nachlass. – Das Bild wurde bei H. den Holländern des XVII. Jahrhunderts eingereiht. Doch erscheint uns die Richtigkeit dieser Einreihung nicht ausgemacht. Scheibler (Dr. Not.) denkt frageweise an Justus Soetermans (Sustermans).

Bildniss eines blassen, bartlosen Mannes. 1866. (956.) 50 c.

Brustbild ohne Hände nach links auf dunkelbraunem Grunde. Schwarzer Rock, weisser Klappkragen.

Eichenholz; h. 0,51½; br. 0,40. – Bei H. ohne Provenienzangabe in der vlämischen Schule; die Inventar-Nummer ist vorn getilgt: doch steht auf der Rückseite mit Kreide 881. Demnach wird es Inventar 1722, B 881, gewesen sein, ohne Angabe des Meisters nur als „Juif“ bezeichnet.

Eine Bärenhetze. 1867. (976.) K 1.

In flacher Gegend mit üppigem Baumwuchs umringen Jäger und Hunde von allen Seiten den nach rechts gewandten Bären, der einen der Hunde im Rücken packt, während andere von ihnen blutend zu Boden sinken. Die Jäger zur Rechten fangen den Bären mit ihren Spiessen ab; denen zur Linken folgt in einiger Entfernung der Jagdherr zu Pferde.

Leinwand; h. 2,40; br. 3,71. – 1744 durch den Gesandtschafts-Sekretär Louis Talon aus Madrid. Damals Paul de Vos genannt. Bei H. zu den zweifelhaften Werken des Snijders gestellt, von dem es in der That nicht herrührt. Auch für Paul de Vos erscheint es uns zu derb und kräftig in den Formen und in den Farben. Wir sehen überhaupt keinen Antwerpener, sondern eher einen holländischen Meister in dem Bilde.

Unbekannter Meister. Anfang des XVIII. Jahrhunderts.

Ein Rinderhirt. 1868. (1524.) P 7.

Links ein Felsenhang, rechts eine Baumgruppe. Der Hirt in roter Jacke und roter Kappe steht, nach rechts gewandt, zwischen einem von vorn gesehenen weissen und einem von hinten gesehenen braunen Stier.

Kupfer; h. 0,10; br. 0,13½. – Inventar 1722, A 345, als Berchem – In den Katalogen mit Recht schon als „unbekannt.“



Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 589. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/621&oldid=- (Version vom 7.9.2023)