Seite:Karl Woermann Katalog der Gemäldegalerie Dresden 1887.pdf/610

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

dann des P. Molijn zu Haarlem. Hier unter dem Einflusse des Frans Hals weiter entwickelt. Seit 1635 Meister der Gilde zu Haarlem, später auf Reisen, seit 1655 wieder in Deventer.

Der briefschreibende Officier. 1829. (1338.) 16 b.

Links am Tische sitzt unbedeckten Hauptes ein blonder junger Officier im Brustharnisch und schreibt einen Brief. Rechts vor ihm steht wartend der stattliche Trompeter in hohen schwarzen Stiefeln, gelb und blauem Rocke und hoher, rot gefütterter Pelzmütze.

Bezeichnet unten am Tisch:

Leinwand; h. 0,51½; br. 0,38½. – Nach H. im Inventar 1722; doch fanden wir es zuerst im Inventar Guarienti (vor 1753) N. 1535; damals als Copie. Als Fortsetzung der in diesem Bilde angesponnenen Erzählung können das Bild der Münchener Pinakothek N. 388 (1062) und unser Bild N. 1833 gelten. – Phot. Braun XIV, 30 und Phot. Ges.

Die Dame, welche sich die Hände wäscht. 1830. (1339.) 16 b.

Reich ausgestattetes Schlafgemach. Links ein Tisch mit prächtiger Decke, rechts ein Bett mit gelblichen Vorhängen. Eine stehende Dame in weissem, goldbesetztem Atlaskleide wäscht sich, nach rechts gewandt, die Hände in der zinnernen Schüssel, welche die vor ihr stehende Magd in der Linken hält, während sie ihr mit der Rechten das Wasser über die Hände giesst.

Links hinter ihr ein kleiner Hund. Bez. links in der Mitte:

Eichenholz; h. 0,53; br. 0,43. – Inventar 1722, A 348; damals als „Netscher.“ Als Terborch zuerst richtig im Katalog von 1812. – Phot. Braun XII, 37 und Ph. Ges.

Die Lautenspielerin. 1831. (1340.) 16 a.

Kniestück. Links an einem Tische mit grüner Sammetdecke sitzt eine Dame in rosa Atlaskleide mit blauer, weiss verbrämter Pelzjacke. Sie spielt die Laute und blickt nur halb in ihre Noten, halb nach dem jungen Cavalier, der mit dem Hute auf dem Kopfe ihr gegenüber rechts am Tische sitzt (schwerlich ihr Lehrer).

Bezeichnet links oben am Kamin:

Eichenholz; h. 0,36½; br. 0,31. – Inventar 1722, A 319, als „Metsu“; doch bereits im Inventar 1754, II 514, richtig als „Terborch.“ – Phot. Braun IX, 32 und Phot. Ges.

Eine Dame in ihrem Gemache. 1832. (1341.) 16 a.

Die Dargestellte trägt ein weisses Atlaskleid und einen schwarzen Sammetkragen. Ihr Bett und der Tisch, vor denen sie, von hinten gesehen, steht, sind mit scharlachrotem Stoffe verhängt. Der Stuhl zu ihrer Linken hat einen Ueberzug von derselben Farbe. Der Wandgrund ist graubraun.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 578. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/610&oldid=- (Version vom 10.9.2023)