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an Zahlungsstatt angenommen. Unter ihnen befanden sich z. B. viele der Gemälde C. W. E. Dietrich’s, die sich noch heute in der Galerie befinden.

Die dritte Periode der Geschichte der Kgl. Sächsischen Gemäldegalerie gehört ganz unserem neunzehnten Jahrhundert an. Doch lässt sich über die erste Hälfte dieses Zeitraums nicht viel berichten. Dem Inspector Joh. Anton Riedel war 1803 aufgetragen worden, ein neues Inventar der Galerie anzufertigen; 1804 begann er die Arbeit; 1809 war sie vollendet; das ausführliche zweibändige Manuscript, welches jedoch wenig Neues bringt, ist noch im Besitze der Galerie. Es bildet die Grundlage des gedruckten kurzen Katalogs von 1812.

Joh. Ant. Riedel fühlte nunmehr aber, da er älter wurde, das Bedürfniss, sich eine Hülfe zu verschaffen. Im Jahre 1811 wurde neben ihm der Maler Carl Friedrich Demiani als Unterinspector angestellt; und dieser rückte, als Riedel 1816 starb, zum ersten Inspector auf. Unter Demiani wurde, wie seine gedruckten Verzeichnisse von 1817, 1819, 1822 gegenüber demjenigen von 1812 beweisen, die Galerie immerhin um manche Gemälde bereichert; doch scheinen diese zum grössten Teile aus den Schlössern hereingebracht oder dem „Vorrat“ entnommen zu sein.

Als Demiani 1823 starb, wurde Johann Friedrich Matthäi, der schon seit 1810 Professor und zeitweilig Director der Kgl. Kunst-Akademie gewesen war, auch zum Director der Gemäldegalerie ernannt. Matthäi bekleidete dieses Amt, bis er am 23. October 1845 auf einer Reise in Wien starb. Unter ihm wurde 1826 der damals berühmteste Gemälderestaurator Pietro Palmaroli aus Rom nach Dresden berufen. Palmaroli kehrte, nachdem er einige für jene Zeit ausserordentlich glänzende Restaurationen ausgeführt hatte, in sein Vaterland zurück, fand jedoch in Dresden einen Nachfolger in Joh. Aug. Renner (geb. zu Dresden 1783), an den wieder Carl Martin Schirmer (geb. 1808 zu Greifswalde, gest. 1876 zu Dresden) sich anschloss. Der letztere wurde 1834 als Restaurator an der Galerie angestellt. Der Director Matthäi aber schrieb mehrere Galerie-Kataloge, von denen diejenigen von 1826 und 1833 zwar ebenfalls einige Bereicherungen enthalten, aber erst derjenige

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Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/50&oldid=- (Version vom 20.8.2021)