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am Fenster ein roter, rechts ein hellgrüner Vorhang. Rechts hinter dem Mädchen schwache Reste der ehemaligen Namenszeichnung.

Leinwand; h. 0,83; br. 0,64½. – 1742 durch de Brais aus Paris. Im Inv. Guarienti N. 1530 als „Maniera di Rembrandt.“ Im Inv. 1754, II 176, als „Rembrandt“; so auch noch im Abrégé von 1782. Bei H. 1856 als P. de Hooch. Erst seit dem Katalog von 1861 richtig als Jan van der Meer v. Delft. – Radirt von Joh. Ant. Riedel 1783[WS 1] als: „Flinck.“ – Phot. Braun V, 39 und Phot. Ges.



C. Die Haager Schule.

Art des Jan van Ravesteyn.

Geb. um 1575 im Haag, begraben daselbst den 21. Juni 1657. Thätig im Haag, wo er 1598 Mitglied der Gilde wurde und sich 1604 vermählte.

Bildniss eines geharnischten Feldherrn. 1337. (1198.) L 2.

Kniestück nach rechts auf dunkelbraunem Grunde vor rotem Vorhange. Ueber dem Harnisch trägt der weisshaarige, weissbärtige Krieger eine weisse Halskrause und eine rote Leibbinde. Die rechte Hand legt er auf seinen Helm, der links auf rotem Tischchen liegt, die linke an seinen Degengriff. Bezeichnet rechts unten: Ao : 1605.

Leinwand; h. 1,19; br. 0,92½. – Nach H. 1744 durch Rossi aus Italien. – Zuerst nachweisbar im Katalog von 1835; schon hier als „Ravesteyn“ bezeichnet. H. setzte in seinen letzten Auflagen ein Fragezeichen hinter den Namen. Bode war 1873 (bei v. Zahn S. 204) der Ansicht, dass das Bild den Namen dieses Meisters ganz mit Unrecht trage. Die beglaubigten früheren Haager Bilder des Meisters zeigen in der That eine kräftigere, frischere Hand; den dünner und blasser gemalten Bildnissen seiner späteren Zeit könnte sich dieses jedoch wohl anreihen. Doch stimmt dazu die Jahreszahl nicht. – Phot. Braun XII, 31 und Phot. Ges.

Wahrscheinlich Mytens, vielleicht Isack Mytens.

(Siehe die Anmerkung hierunter.)

Bildnissgruppe des David Mytens, seiner Gattin und ihrer fünf Kinder. 1338. (2318.) L 3.

Links sitzt der Vater in schwarzem Hut und hält ein Buch vor sich aufgeschlagen. Ganz vorn links, zu seiner Rechten, sein Sohn Johannes in grauem, rot gemustertem Rock; zu seiner Linken sein Sohn Fredrick in braunem Rock; vor seinen Knieen der kleine David in grauem, grün gemustertem Rock. Rechts sitzt die Mutter, geb. Judith Hennings, mit anliegender weisser Haube. Ganz vorn rechts ihr Töchterchen Annecke in rot

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Druckfehlerberichtigung siehe Druckfehler: Seite 426 Zeile 7 von oben lies 1783 statt 1873.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 426. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/458&oldid=- (Version vom 12.9.2023)