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Die Vermählung der Jungfrau. 1048. (1092.) P 6.

Links der Priester mit seinen Gehülfen. Er steckt der vor ihm knieenden Jungfrau den Ring an den Finger ihrer rechten Hand, welche der neben ihr stehende Joseph hält. Hinter ihr drei Frauen. Oben in der Tempelhalle über drei blumenstreuenden Engeln die Taube des heiligen Geistes.

Kupfer; h. 0,53; br. 0,40½. – 1741 durch Rossi. – In Dresden galt es von Anfang an, wie das folgende, sein Gegenstück, als Werk des Erasmus Quellinus. – Indessen rührt die Composition unzweifelhaft von Rubens her. Sie ist als solche von S. a Bolswert und Coenr. Lauwers gestochen. Voorhelm-Schneevogt p. 14–15, N. 14 bis 18. – Dass unsere Copien von der Hand des Quellinus herrühren, ist nicht unmöglich, wird sich aber schwer nachweisen lassen. – Vergleiche auch M. Rooses, L’oeuvre de Rubens, Lief. 5, S. 184.

Die Krönung der hl. Katharina. 1049. (1093.) P 6.

Maria thront mit dem Christkinde in der Mitte des Bildes. Das Christkind setzt, nach rechts gewandt, der vor ihm knieenden hl. Katharina den Kranz auf. Links steht die hl. Apollonia (mit der Zange); rechts die heilige Margaretha (mit dem Drachen). Ueber ihnen in der Glorie drei Englein mit Blumen, Kranz und Palme.

Kupfer; h. 0,53; br. 0,40½. – 1741 durch Rossi. – Gegenstück zum vorigen. Wie dieses, in Dresden stets als „Erasmus Quellinus“; die Composition rührt jedoch sicher von Rubens her. Das Hauptbild, welches sie darstellt, befindet sich im Belvoir Castle beim Duke of Rutland. Vergl. Voorhelm-Schneevogt p. 114–115 N. 36 bis 40. – Dass unsere Copie von Erasmus Quellinus herrühre, ist nicht unmöglich, wird sich aber schwer nachweisen lassen. – Gestochen in Dresden von Laur. Zucchi.

Victor Wolfvoet.

Getauft zu Antwerpen den 4. Mai 1612, gest. daselbst am 23. October 1652. Schüler erst seines Vaters, Victor Wolfvoet’s des älteren, dann des P. P. Rubens. Thätig in Antwerpen.

Das Medusenhaupt. 1050. (967.) P 10.

Das starre Antlitz nach oben gerichtet, liegt das abgeschlagene Haupt am Fusse einer Felsenwand. Lebendige Schlangen ringeln sich als Haare um den Kopf, aber auch, losgelöst, rings umher am Boden. Bezeichnet unten links (verkleinert):

Leinwand ; h. 0,45½; br. 0,59. – Inventar 1722, B 366; damals „im Magazin“; erst 1861 zur Galerie.

Unbekannter Monogrammist um 1638.

Bildniss einer schwarz gekleideten Dame. 1051. (958.) M 2.

Kniestück nach links auf braunem Grunde. Schwarzes Kleid mit goldenen Knöpfen;

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 340. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/372&oldid=- (Version vom 15.9.2023)