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Leinwand; h. 0,72½; br. 0,56½. – 1723 aus der Sammlung Wrzowecz in Prag. – Die Bestimmung der Persönlichkeit beruht auf dem Stich von C. Galle in van Dyck’s Ikonographie, Wibiral N. 128. Doch ist der Stich etwas umfassender. Er könnte nach einem anderen Exemplare angefertigt sein. Nach Bode (bei v. Zahn VI, S. 203) wäre unser Bild in der That nur eine Copie; und wenn es auch so tüchtig gemalt ist, dass die Möglichkeit der Eigenhändigkeit nicht völlig ausgeschlossen erscheint, so wird es doch schon durch die Schwäche seines Gegenstückes in der Wrzowecz’schen Sammlung (unserer N. 1004) mit verdächtigt, welches offenbar nur eine Nachahmung des Rubens ist. – Phot. Braun XIV, 26 und Phot. Ges.

Nach van Dyck von Sir Peter Lely.

Sir Peter Lely, eigentlich Peter van der Faes-Lely. Geb. 1618 zu Soest in Westfalen, gest. 1680 in London. Hauptnachfolger van Dyck’s in England.

Karl I. von England. 1038. (1070.) J 1.

Kniestück nach links auf braunem Grunde. Links ein rot-goldner Vorhang und ein Tisch mit einer Decke von demselben Stoffe. Der König stützt sich mit der Rechten auf den Tisch, auf dem sein Hut liegt und hält in der Linken seinen Handschuh. Er trägt einen schwarzen Mantel mit einem grossen Ordenskreuz, einen weissen Spitzenkragen und ein hellblaues Ordensband. Oben rechts die Buchstaben C . R. (Carolus Rex) unter der Krone; darunter die Jahreszahl 1632.

Leinwand; h. 1,33; br. 0,96½. – 1749 mit N. 1034 aus der K. Galerie zu Prag und, wie jenes, im Inv. 1754, II 428, nur der Schule des van Dyck zugeschrieben. Später und noch bei H. als Original des van Dyck. Das Schwarzkunstblatt von John Faber (1684–1756), welches genau unser Bild wiedergiebt, trägt jedoch die folgende Unterschrift: „From St. Peter Lehy’s copy of the celebrated original Picture painted by Sr. Anthony Vandyke wich was destroy’d in the fire at Whitehal Anno 1697.“. Demnach ist das Original im Jahre 1697 im Schlosse Whitehall zu London verbrannt und unser Bild die Copie des berühmten Schülers van Dyck’s, des Sir Peter Lely; hiermit stimmt die Malweise überein. Die alte Dresdener Inventarisirung behält also auch in diesem Falle recht. Auch als Copie von der Hand des Sir Peter Lely wird das Bild seinen Wert behaupten. Vergl. übrigens schon A. Woltmann „Aus vier Jahrhunderten“ S. 95. – Gest. von Ed. Mandel. – Phot. Braun I. 25 und XIV, 28. – Phot. Ges.

Angeblich A. van Dyck.

Danaë. 1039. (1066.) M 3.

Danaë ruht, fast nackt, auf goldner Bettstelle unter goldbraunem Vorhang. Nur ihr linkes Bein bedeckt der dunkelrot und hellgrün schillernde Mantel, auf dem sie ruht. Sie streckt beide Arme dem goldnen Regen entgegen, unter dessen Gestalt der höchste Himmelsgott sich links über ihrem Haupte herabsenkt.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 337. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/369&oldid=- (Version vom 15.9.2023)