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Kupfer; h. 0,23½; br. 0,30. – 1856 aus dem Vorrat. Vorher nicht nachgewiesen. Bei H. als echtes Werk P. Bril’s. Der späteren Bezeichnung „Paul Prill. Pictor.“ auf der Rückseite ist jedoch keine Bedeutung beizulegen.

Schloss im Waldgebirge. 865. (859.) P 5.

Das Schloss liegt links im Mittelgrunde auf der Höhe unter Bäumen. Auf dem belebten hinanführenden Weg ein Hirt mit einer Ziegenheerde. Rechts vorn bildet ein Fluss einen kleinen Wasserfall; hinter ihm ländliche Gebäude am Wald- und Felsenrande.

Kupfer; h. 0,20; br. 0,28. – 1856 aus dem Vorrat. Vorher nicht nachgewiesen. Bei H. als echtes Werk P. Bril’s. – Der späteren Bezeichnung „Paul . Pril . Pictor . R.“ auf der Rückseite ist jedoch keine Bedeutung beizulegen. – Das Bild ist auch nicht, wie bei H., als Gegenstück zu N. 864 anzusehen. Es zeigt eine andere Hand, als dieses. Sein Urheber scheint uns J. Brueghel mindestens so nahe zu stehen, wie P. Bril.

Römische Ruinenlandschaft. 866. (861.) Q 3.

Links und rechts vorn mächtige Gebäudetrümmer. Im Mittelgrunde links ein Rundbau, rechts ein vierseitiger Turm. Vorn links unter den Mauern Landleute mit Eseln, Wäscherinnen am Bach. Im Hintergrunde graue Berge. Angeblich bez.: P . Bril . 1626. Doch konnte der Name nicht aufgefunden werden. Datirt rechts unten: 1626.

Leinwand; h. 0,74; br. 0,98. – Zuerst im Katalog von 1848. Hier und noch bei H. als echter P. Bril. Die Bezeichnung hat jedoch schwerlich dort gestanden. Wir können das Bild nur für die Arbeit eines italienischen Nachahmers des Bril und des An. Carracci ansehen.

Waldige Flusslandschaft. 867. (865.) P 1.

Ein Fluss schlängelt sich durch üppige Waldbäume und breitet sich fast über den ganzen Vordergrund aus. In der Mitte fährt eine Barke ab. Ein Jäger mit seinem Hunde steigt ein. Der Fährmann, zwei Frauen und ein Lautenschläger befinden sich schon drin.

Leinwand; h. 0,60½; br. 0,76½. – Schwerlich, wie H. angiebt, 1742 durch de Brais aus Paris. Sicher Inv. 1754, II 785. Schon bei H. als echtes Werk P. Bril’s bezweifelt. Die flauere Behandlung deutet in der That nur auf einen, wahrscheinlich Italienischen, Nachahmer hin.

Joos de Momper.

Der Taufname wird auch Josse, Joost, Jodocus geschrieben. Geb. zu Antwerpen 1564, gest. daselbst zu Anfang 1635 (Branden, p. 299–316). Schüler seines Vaters Bartholomeus. Thätig hauptsächlich zu Antwerpen. Die Figuren zu seinen Landschaften malte nicht selten Jan Brueghel d. ä.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 289. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/321&oldid=- (Version vom 12.9.2023)