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Vorn links sind die sieben Töchter Raguel’s (nach anderen Enkelinnen Raguel’s, Töchter Jethro’s) mit ihren Schafen um den Brunnen gruppirt Links steht der junge Moses, aus dessen Stirn schon die Flammenhörner spriessen. Rechts ziehen die von ihm vertriebenen Störenfriede davon.

Pergament auf Eichenholz; h. 0,14; br. 0,21½. – Schon im Kunstkammer-Inventar von 1587. – Vergleiche die Vorbemerkungen.

Joachim Beukelaar.

Wurde 1559 Meister der Gilde seiner Vaterstadt Antwerpen, starb hier nach 1575. Schüler des Pieter Aertsen in Antwerpen.

Die vier Evangelisten. 831. (119.) L 1.

In stattlicher Renaissancehalle sitzt links Matthäus mit dem Engel, sitzt rechts Lucas mit dem Ochsen, beugt Johannes mit dem Adler über sich, sich zwischen beiden herüber, steht Marcus mit dem Löwen neben sich, die Linke erhebend, hinter Lucas. Matthäus, Lucas und Johannes halten ihre Bücher vor sich und ihre Federn in der Rechten. Oben in der Mitte schwebt die Taube des heiligen Geistes. Bezeichnet auf rotem Buchdeckel:

Oben links die Jahreszahl 1567.

Eichenholz; h. 1,73½; br. 1,29. – Aus der alten Kunstkammer. Inv. 1722, A 1, als „Balthasar“ (verderbt aus Beukelaar). Dass es in der That von letzterem herrührt, beweist nicht nur seine stilistische Uebereinstimmung mit den übrigen Bildern des Meisters, sondern wird einerseits durch K. v. Mander, der von einer lebensgrossen Darstellung der vier Evangelisten durch Beukelaar berichtet (Ed. 1764, I p. 211), andererseits durch das von Max Lehrs entdeckte Monogramm dieses Meisters bestätigt. Vgl. auch Woltm. u. Woerm. III, S. 62 u. 65. – Hübner kam der Wahrheit schon nahe, indem er Beukelaar’s Lehrer Aertsen als den Urheber vermutete. Doch liess er ihm seinen Platz unter den Italienern. – Phot. Braun XII, 26.

Martin Van Valckenborch.

Geb. zu Mecheln 1542. Todesjahr unbekannt. Jüngerer Bruder des Lukas Van Valckenborch. Martin trat 1559 der Mechelner, 1564 der Antwerpener Gilde bei. Später zog er nach Deutschland.

Der Turmbau zu Babel. 832. (899.) Q 3.

Aus der weiten, von überbrückten Wasserarmen durchströmten Stadt erhebt sich in 15 Terrassen pyramidenförmig der mächtige Turm. Vorn links Schmieden

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 275. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/307&oldid=- (Version vom 10.9.2023)