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Der hl. Basco von Portugal. 707. (706.) H 4.

Der Dominikaner steht vor dem Kloster, breitet die Arme verzückt auseinander und erhebt das Antlitz nach rechts, von wo ein Lichtstrahl es erleuchtet. Links im Mittelgrunde ein zweiter in gleicher Stellung. Im Bogengang des Hintergrundes eine Gruppe anderer Mönche. Oben läutet ein Teufelchen die Glocke. Unten die Inschrift: EL . V . P . F . (Venerabile Padre Fray) Basco de Portugal.

Leinwand; h. 2,48½; br. 1,27. – 1853 in London aus der Sammlung Louis-Philippe. – Phot. Ges.

Unbestimmte Spanier. XVII. Jahrhundert.

Die Beweinung Christi. 708. (707.) H 1.

Der Leichnam des Heilands halb aufrecht in den Armen der Seinen. Maria Magdalena umfasst und küsst ihn. Links hinter dem Heiland Maria und Johannes; rechts zu seinen Füssen Joseph von Arimathia, seine Linke ergreifend.

Leinwand; h. 1,54½; br. 2,19½. – Erst 1856 aus dem „Vorrat.“ – Nach von Quandt wäre Juan Antonio Escalante, geh. zu Córdova 1630, gest. zu Madrid 1670, der Urheber. Wir sehen eine Nachahmung Ribera’s, vielleicht sogar eine Copie nach diesem Meister in dem Bilde.

Die hl. Cassilda. 709. (709.) K 1.

Ganze Gestalt nach rechts. Reich gekleidet und mit Perlen geschmückt, sitzt sie in einer Landschaft und hält mit der rechten Hand den über ihren Knieen liegenden roten Mantel, in dessen Bausche Rosen ruhen.

Leinwand; h. 1,92½; br. 1,45½. – Erst 1856 aus dem „Vorrat.“ Der spanischen Schule, der H. es einreihte, scheint es allerdings anzugehören.

Angebliche Spanier. XVII. Jahrhundert.

Magdalena. 710. (698.) H 4.

Unter knorrigen alten Baumstämmen sitzt die Heilige, nach links gewandt, auf dem Boden, lehnt sich in tiefstem Schmerze zurück, umspannt ihr linkes Knie mit gefalteten Händen und blickt verzerrten Antlitzes gen Himmel. Rechts neben ihr liegt ein Totenkopf, steht ihre Salbbüchse.

Leinwand; h. 0,96½; br. 1,17½. – Zuerst im Katalog von 1835. – H. identificirte es mit der 1725 als Werk Tizian’s durch Leplat erworbenen „Magdalena“, Inventar 1722, A 1576; jedoch schwerlich mit Recht, da diese Magdalena ausdrücklich als „stehend“ bezeichnet wird. Der spanische Ursprung des Bildes ist zweifelhaft.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 234. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/266&oldid=- (Version vom 31.8.2023)