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Schule des Orbetto.

Venus mit der Leiche des Adonis. 524. (364.) R 14.

Vorn tragen sieben Amoretten den Leichnam des Adonis herein. Zwei begiessen ihn von oben mit Wasser. Rechts entsteigt Venus ihrem Tauben-Wagen und eilt lebhaft bewegt ihrem Liebling entgegen. Links in der Landschaft der Eber, der ihn getötet.

Leinwand; h. 0,66; br. 0,90. – 1741 aus der Sammlung Wallenstein zu Dux. Bei H. unter den echten Werken Orbetto’s; ist jedoch zu roh für diesen Meister.

Alessandro Varotari.

Gen. il Padovanino. Geb. zu Padua 1590, gest. zu Venedig 1650. Gebildet hauptsächlich nach dem Vorbilde Tizian’s und Paolo Veronese’s; thätig in Padua und in Venedig.

Judith. 525. (366.) 5 c.

Kniestück. Mit dem Körper nach rechts, mit dem Kopfe halb nach links gewandt, steht die schöne Jüdin da. Die Linke stützt sie auf das Schwert, mit der Rechten hält sie das Haupt des Holofernes. Sie trägt einen gelben Mantel über rot und weiss gestreiftem Kleide. Ihre linke Brust ist entblösst. Links hinter ihr ein roter Vorhang, rechts die blaue Luft.

Leinwand; h. 1,32½; br. 0,96. – 1725 durch Leplat. – Ein gleiches Bild in der Kaiserl. Galerie zu Wien. – Schwarzkunstblatt nach dem Wiener Exemplare von Prenner; Stich von J. Troyen. – Phot. Braun VI, 12. – Phot. Ges.

Weiblicher Studienkopf. 526. (369.) 5 c.

Der schöne, von rotbrauner Flechte umwundene Kopf hebt sich, fast von vorn gesehen, vom dunklen Grunde ab. Die Brust ist, so weit sie sichtbar, mit einem auf den Schultern zusammengeknöpften weissen Hemde bedeckt.

Leinwand; h. 0,40½; br. 0,28½. – Inventar 1722, A 292, als „Salviati.“ – Bei H. bereits als „Varotari.“ – Phot. Ges.

Schule des Varotari.

Lucretia. 527. (368.) R 14.

Kniestück auf dunklem Grunde. Die Römerin sitzt vorgebeugt, nach rechts gewandt an einem Tische, auf welchen sie ihren linken Arm legt, während sie sich mit der Rechten den Dolch in die Brust stösst.

Leinwand; h. 1,08; br. 0,92. – 1725 durch Leplat als „Schüler Tizian’s.“ Im „Catalogue“ von 1765 nicht, wie das folgende, sein Gegenstück, als „Varotari.“ Beide sind zu schwach für eigenhändige Bilder des Meisters.

Kleopatra. 528. (367.) R 14.

Kniestück auf dunklem Grunde. Links ein Tisch, auf dem eine Schale steht. Die ägyptische Königin sitzt zurückgebeugt da, entblösst mit der Linken ihre Brust und hält mit der Rechten die Natter, von der sie sich beissen lässt.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 188. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/220&oldid=- (Version vom 11.9.2022)