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des Schlachtenmalers Aniello Falcone. Durch eigene Naturstudien zu dem eigenartigsten italienischen Schlachten- und Landschaftsmaler und einem Figurenmaler der naturalistisch-neapolitanischen Richtung entwickelt. Thätig zuerst in Neapel, dann in Rom, dann neun Jahre in Florenz, zuletzt wieder in Rom.

Ein Seesturm. 468. (623.) H 3.

Vorn ein Uferstreifen vor dem empörten Meere, links eine steile Felsenküste. In den Wellen kämpfen Segelschiffe. Rechts vorn steht ein Fahnenträger neben zwei gelagerten Soldaten. Schwarze Wolken am Himmel.

Leinwand; h. 0,73; br. 1,12. – 1742 durch de Brais aus Paris. – Die Malweise des Bildes ist zu schwer, die Zeichnung zu unsicher für des Meisters eigne Hand. Der „Catalogue“ von 1765 und das „Abrégé“ von 1782 haben es auch nicht aufgenommen. Es kann nur vorläufig als Werk des Meisters verzeichnet bleiben.

Bildniss eines Mannes mit einem Affen. 469. (624.) 34 d.

Halbfigur, fast von vorn. Der ältliche braunhaarige Mann mit kleinem Schnurrbart trägt eine braune Jacke mit blauen Aermeln und ein weisses Halstuch. In der Linken hält er ein Nest mit jungen Vögeln. Auf seinem Rücken sitzt ein Affe.

Leinwand; h. 0,78½; br. 0,64½. – 1741 als Selbstbildniss Luca Giordano’s aus den königl. Zimmern; Inv. 1754, I 372, als Selbstbildniss Salvator Rosa’s. Dem Verfasser scheinen jedoch weder die Züge des Mannes mit denjenigen des Selbstbildnisses Salvator’s in den Uffizien zu Florenz, noch scheint ihm die etwas hart pastose Malweise des Bildes mit derjenigen der anerkannten Figurenbilder Salvator Rosa’s übereinzustimmen. Es kann daher nur bis auf weiteres unter Rosa’s Namen verzeichnet bleiben.

Schule Salvator Rosa’s.

Waldlandschaft. 470. (627.) H 3.

Links eine mächtige Baumgruppe. Rechts ein Flussthal. In der Mitte ein Felsen. Ein sitzender Alter spricht mit zwei Männern, von denen der eine einen Becher in der Hand hält; vielleicht Diogenes, im Begriffe, ihn wegzuwerfen.

Leinwand; h. 0,73; br. 0,97½. – Inventar 1754, I 419, als Original Salvator Rosa’s. So auch noch im „Catalogue“ von 1765 und im „Abrégé“ von 1782. Schon bei H. mit Recht nur als Schulbild. Das aus S. und R. verschlungene Monogramm u. i. d. M. trägt es unzweifelhaft mit Unrecht.

Giovanni Ghisolfi.

Geb. um 1623 zu Mailand, gest. daselbst 1680. War in Rom Schüler Salvator Rosa’s und malte hauptsächlich in dieser Stadt, erblindete jedoch früh und zog sich dann in seine Heimat zurück. Wir können ihn nicht von der Schule Salvator Rosa’s trennen.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 174. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/206&oldid=- (Version vom 1.8.2018)