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Sassoferrato.

Giov. Battista Salvi, gen. Sassoferrato. Geb. am 11. Juli 1605 zu Sassoferrato in der Mark Ancona, gest. zu Rom den 3. April 1685. Ausgebildet unter dem Einfluss der Carracci- Schüler, insbesondere Guido Reni’s. Thätig zumeist in Rom.

Maria mit dem Kinde in der Engelglorie. 430. (126.) B 2.

Maria als Halbfigur in Wolken; das Christkind, nur mit Windeln angethan, auf ihrem linken Arm. Schlummernd legt es sein Köpfchen an den Hals der Mutter, die sich liebevoll zu ihm herabbeugt. Links und rechts je drei Flügelköpfchen.

Leinwand; h. 0,75½; br. 0,99. – 1744 (nicht 1741) durch Rossi aus Casa Grimani Calergi in Venedig. – Die Composition ist einer eigenhändigen Radirung Guido Reni’s (Bartsch XVIII, p. 279, N. 2) entlehnt, doch sind die Cherubimköpfchen selbständig hinzugefügt. – Phot. Braun VI, 5 und Phot. Ges.

Maria mit dem Kinde. 431. (128.) B 2.

Halbfigur auf graubraunem Grunde, nach links gewandt. Das Christkind schlummert, nur teilweise mit einem Tuche bedeckt, nach rechts gewandt, auf ihren Armen.

Leinwand; h. 0,46½; br. 0,39. – 1744 durch Rossi aus Casa Grimani Calergi in Venedig. – Die Composition ist der eigenhändigen Radirung Guido Reni’s (Bartsch 3) entlehnt. – Phot. Braun X, 3 und Phot. Ges.

Maria betend. 432. (127.) B 2.

Brustbild ohne Hände nach links auf braungrauem Grunde. Maria’s Blick ist gesenkt, ihre Hände sind gefaltet erhoben.

Leinwand; h. 0,49½; br. 0,38½. – Inv. 1754. I 166. – Durch ein ähnliches Gemälde Guido Reni’s eingegeben. – Phot. Braun VIII, 9 und Phot. Ges.

Viviano Codagora.

Geburtsort, Geburts- und Todesjahr unbekannt. Blühte um 1650 und war abwechselnd in Rom und Neapel thätig. Wird oft mit Ottavio Viviani verwechselt und „il Viviani“ genannt. Lanzi VI, p. 43; II, p. 207–208 u. 340. Ein Hauptmeister der italienischen Architekturmalerei.

Architekturstück. 433. (209.) 49 b.

Links vorn ein gewaltiger Palastbau mit vorspringenden gewundenen Säulen. Etwas weiter zurück, in der Mitte, ein mächtiger Tempel mit hoher Freitreppe, mit korinthischen Säulenhallen und mit plastisch verziertem Giebelfelde. Rechts hinter einem Obelisken die Berglandschaft. Verschiedene ruhende Staffage-Figuren im Vordergrunde.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 164. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/196&oldid=- (Version vom 13.9.2022)