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Leinwand; h. 3,21; br. 2,89. - 1743 durch Algarotti aus dem Kunsthandel in Venedig. – Nach Guarienti (Inv. N. 287) Jugendwerk Paolo’s, früher im Besitz des Marchese Piati in Venedig. − Schon von H. als eigenhändiges Werk Paolo’s bezweifelt. – Die Composition ist von Paolo und seinen Schülern mit einigen Veränderungen mehrmals wiederholt worden. Das schönste eigenhändige Exemplar befindet sich im Dogenpalaste zu Venedig; ein anderes in der capitolinischen Galerie zu Rom; doch zeigen beide unter sich und von dem unseren nicht unerhebliche Abweichungen. Unser Exemplar ist radirt von V. Lefébre; gestochen von Gottfr. Seuter.

Schule Paolo Veronese’s.

Venus und Adonis. 244. (338.) C 1.

Rechts sitzt Venus halbnackt, nach links gewandt, vor einem ausgespannten roten Tuche unter Bäumen. Zu ihren Füssen spielt der kleine Amor. Links beugt Adonis sich, von hinten gesehen, leicht zu ihr hinab. Sie drücken sich zum Abschied die Hand. Links neben Adonis drei Hunde; im Hintergrunde blaue Berge unter rosigem Himmel.

Leinwand; h. 0,75½; br. 0,86. – Inv. 1754, I 435, als „autore incerto.“ – Bei H. ohne Provenienzangabe unter den Werken Paolo Veronese’s aufgeführt. Doch zeigt es offenbar nicht dessen eigene Hand.

Bildniss eines Knaben. 245. (347.) 3 a.

Halbfigur auf dunkelbraunem Grunde; nach links gewandt, mit dem Kopfe dem Beschauer zugekehrt. Der Knabe ist sehr reich gekleidet, hat rotes Haar und hält in der rechten Hand eine Rasselbüchse.

Leinwand; h. 0,54; br. 0,40. – 1857 aus Steinla’s Sammlung. Bei H. der Schule Paolo Veronese’s zugeschrieben, was richtig sein mag. – Phot. Ges.

Christi Einzug in Jerusalem. 246. (350.) 35 c.

Nach links gewandt, sitzt Christus auf dem Esel, dem ein Eselfüllen folgt. Männer breiten Teppiche auf der Strasse aus, über welche der Heiland reitet. Neun seiner Jünger folgen ihm zu Fuss. Links das Volk, welches ihm entgegenströmt, voran zwei Knaben. Ein dritter ist auf den Baum geklettert. Im Hintergrunde die Stadtmauer.

Leinwand; h. 0,55; br. 0,97½. – 1741 durch Rossi aus Venedig als Paolo Veronese. Bei H. frageweise dem G. A. Fasolo zugeschrieben. Doch stimmt die Technik des Bildes mit derjenigen der Bilder dieses Meisters in Vicenza und in der Akademie von Venedig nicht überein.

Die Hinrichtung der hl. Katharina. 247. (337.) 2 a.

Die Heilige kniet auf dem Richtplatz, bereit, den Streich zu empfangen. Der Henker steht, auf sein Schwert gestützt, links vorn und wartet, bis sein Gehülfe der Heiligen die Kleider vom Oberkörper gerissen. Neben ihr kniet ein Neger mit der irdischen Krone. Ueber ihr schweben

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 114. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/146&oldid=- (Version vom 20.8.2021)