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Arbeitete in verschiedenen oberitalienischen Städten, in Paris, in Augsburg, vornehmlich jedoch in Venedig.

Apollo und Marsyas. 203. (280.) 2 b.

Kniestück. Apollo trägt in der Rechten die Leyer und hält sich mit der von seinem blauen, mit Blumen durchwirkten Mantel umwundenen Linken das Ohr zu; denn rechts bläst der schwarzbärtige, spitzohrige Satyr Marsyas die Flöte, während links der König Midas mit dem Diadem auf dem Haupte, doch noch nicht mit den Eselsohren versehen, Beifall spendet. Im Hintergrunde Bäume und Himmel.

Leinwand; h. 0,98; br. 81½. – Inv. 1754, I 283. Ein bezeichnetes Bild des Meisters von ähnlicher Malweise besitzt z. B. das Haager Museum (N. 208). – Phot. Braun III, 6.

Diana als Jägerin. 204. (281.) D 4.

Kniestück. In der Mitte sitzt die jungfräuliche Göttin der Jagd mit rotgoldenem Haar, mit blosser Brust, in blauem Kleide, nach links gewandt unter einem Baume. Sie hält ihren Speer im linken Arme und führt mit der Rechten ihren Hund an der Leine. Vorn links überreicht eine Nymphe ihr auf ausgestreckten Händen einen Hirschkopf. Zu ihren Füssen ein zweiter Hund. Rechts, halb von hinten gesehen, eine zweite Nymphe, welche ihren Bogen in der Linken hält und mit der Rechten in die Landschaft hinausdeutet, in deren Hintergrunde andere ihrer Genossinnen jagen.

Leinwand; h. 1,16; br. 1,87. – Inventar 1754, I 315. – Schönes Bild des Meisters. – Phot. Braun III, 18.

Die heil. Familie mit dem heil. Hieronymus. 205. (283.) 2 b.

Links sitzt Maria. Sie hält in der Linken ein Buch, mit der Rechten den Jesusknaben, welcher sich lebhaft zu Joseph emporwendet. Dieser steht hinter ihm und pflückt ihm einen Apfel vom Baume. Rechts sitzt die heil. Elisabeth, ebenfalls mit einem Buche, und vor ihr führt der kleine Johannes dem Jesusknaben sein Lamm zu. Ganz vorn rechts sitzt der heil. Hieronymus auf dem Erdboden. Er hat seinen roten Mantel unter sich ausgebreitet und blickt zur heil. Elisabeth empor.

Leinwand; h. 1,13; br. 1,50. – 1749 (nicht 1741, wie bei H.) aus der Casa Pisani di S. Stefano zu Venedig. – Bei H. wurde die Echtheit dieses Bildes bezweifelt. Bordone war jedoch verschiedenen Stilwandlungen unterworfen; mit anerkannten Bildern seiner späteren Zeit stimmt auch dieses überein. – Phot. Braun VIII, 12.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 101. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/133&oldid=- (Version vom 20.8.2021)