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des XVI. Jahrhunderts (Notizie ed. Jac. Morelli, Bassano 1800, p. 65) sah es 1525 im Hause des Taddeo Contarini in Venedig und beschrieb es einfach als „die drei Frauen, bis zum Gürtel, nach der Natur gemalt“. – Gestochen von A. Semmler ☼ III, 44. – Phot. Braun I, 3 und Phot. Ges.

Ruhende Venus. 190. (269.) E 3.

Links Felsen und Bäume. Rechts köstliche Berglandschaft. Unter den Felsen und Bäumen liegt halb aufgerichtet, nach rechts gewandt, die nackte blonde Frau, welche die Göttin der Liebe vorstellt. Ihren rechten Arm legt sie auf einen Felsblock, über dem ein rotes Gewandstück hängt. Ihre linke Hand ruht an ihrem Oberschenkel. Unter ihr ein weisses Linnen auf blumigen Rasen.

Leinwand; h. 1,14; br. 1,87. – 1728 für 2000 Thaler durch L. Rossi aus Italien. Inv. 1722–28 A 1916. – Charakteristisches Bild des Meisters vom Ende seiner mittleren Zeit. – Phot. Braun II, 15. – Phot. Ges.

Die heil. Familie mit der heil. Katharina. 191. (267.) 2 a.

Ganz rechts unter hohen Bäumen ruht Joseph. Dann folgt der Johannesknabe, welcher Kreuz und Spruchband neben das zu seinen Füssen ruhende Lamm gelegt hat, um den Jesusknaben zu umarmen, den Maria, die in der Mitte am Boden sitzt, ihm mit beiden Händen hinüberreicht. Links sitzt die heil. Katharina allein vor herrlicher Berglandschaft, zu ihren Füssen das Rad, in beiden Händen ein Buch.

Ital. Pappelholz; h. 0,75½; br. 1,06. – 1725 durch Leplat. Inventar 1722, A 1611. – Schönes Bild der dritten (letzten) Manier des Meisters. – Phot. Braun V, 12. – Phot. Ges.

Jakob und Rahel. 192. (240.) E 4.

Vorn in der Mitte begrüssen sich Jakob und Rahel mit Händedruck und Kuss. Sie kommt von links, er von rechts. Hinter ihm ein Hund. Links sitzt ein Hirte mit roten Beinkleidern und ist ein anderer am Brunnen beschäftigt, an den sich Schafe und Ziegen drängen; im Mittelgrunde üppiger Waldrand. Rechts bewegte Rinder- und Schafheerden; darüber auf der Anhöhe eine Kirche; auf dem Wege dahin ein Mann mit einem Esel; im Hintergrunde hohe, blaue Berge.

Leinwand; h. 1,46½; br. 2,50½. – Inv. Guarienti (vor 1753) N. 438 als Giorgione; aus der Casa Malipiero in Venedig. Als Giorgione noch bei H. Die Bezeichnung G. B. F. vorn am Sack, welche auf Giorgio Barbarelli fecit gedeutet, von Cr. und Cav. VI, S. 608 ff. aber als Giovanni Busi da Cariani erklärt wurde, dessen Hand sie in dem Bilde zu erkennen glaubten, können wir, wenn sie auch schon über 100 Jahre auf dem Bilde angebracht sein mag, doch ihrer Form und der Art ihrer Anbringung nach, nicht für echt halten. Lassen wir

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Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 96. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/128&oldid=- (Version vom 20.8.2021)